Wie kann die Wärme von warmem Abwasser zurückgewonnen werden? (Symbolfoto) Foto: IMAGO/Laci Perenyi

Die Stadt Aichtal lässt das Potenzial der Rückgewinnung untersuchen. Das Land fördert die Studie.

Warmes Abwasser fällt in Haushalten täglich in großen Mengen beim Duschen oder Händewaschen an und gelangt ungenutzt in die Kanalisation. Dabei lässt sich die darin enthaltene Wärme über einen Wärmetauscher leicht und besonders klimafreundlich zurückgewinnen – zudem steht die Restenergie aus dem Abwasser kostenlos zur Verfügung. Die sogenannte Abwasserwärmerückgewinnung birgt also ein großes Potenzial. Und das möchte die Stadt Aichtal nun genauer untersuchen. Die Erstellung der Studie wird vom Land Baden-Württemberg über die „Förderrichtlinie Wasserwirtschaft“ mit 50 Prozent gefördert.

Bürgermeister sieht „vielversprechende Möglichkeit“

Bürgermeister Sebastian Kurz spricht von einer „vielversprechenden Möglichkeit, erneuerbare Energiequellen effizient zu nutzen“. Wie er in einer Mitteilung informiert, ist das zentrale Ziel dieser Studie die Erstellung einer „Energiekarte“. Diese soll eine umfassende Übersicht über die potenziellen Standorte für die energetische Abwasserwärmenutzung liefern. Dadurch können gezielte Maßnahmen zur Energiegewinnung aus Abwasserwärme entwickelt werden, beispielsweise durch den Einsatz von Wärmetauschern oder die Nutzung von Abwasserwärme für Heizungs- und Kühlsysteme in öffentlichen Gebäuden. Vorstellbar wäre zum Beispiel, dass die Energie für die Gebäude der Kläranlage oder im Rahmen eines Nahwärmeversorgungsnetzes genutzt werden, erklärt Kurz.

Bei der Untersuchung des Abwassersystems in der fast 10 000 Einwohner zählenden Stadt Aichtal werden unter anderem die Temperaturverläufe und -potenziale des Abwassers analysiert.