Wopke Hoekstra wird neuer EU-Klimakommissar. Dem Niederländer schlägt allerdings große Skepsis entgegen. Foto: AFP/FREDERICK FLORIN

Der neue EU-Klimakommissar Hoekstra wird misstrauisch beäugt. Er hat nur wenig Zeit, um zu beweisen, dass seine Versprechungen keine bloßen Lippenbekenntnisse sind, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Wopke Hoekstra hat ein großes Problem. Der neue EU-Klimakommissar wird bei all seinem Tun immer mit seinem fast übermächtigen Vorgänger Frans Timmermans verglichen werden. Jenem Mann, der in der EU den Green Deal über Jahre mit großer Energie vorangetrieben hat. Zwar haben auch Grüne, Liberale und Sozialdemokraten im Parlament der Nominierung des Konservativen zugestimmt, aber die Zweifel, ob der neue Mann die ehrgeizigen Klimaziele der EU-Kommission mit derselben Energie umsetzen wird, werden ihn auf Schritt und Tritt begleiten.

Erste Bewährungsprobe in Dubai

Seine erste Bewährungsprobe wird Wopke Hoekstra bei der UN-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai im Dezember abzulegen haben. Bei der Anhörung im EU-Parlament hat er versprochen, sich dort für die ehrgeizigen europäischen Klimaziele einzusetzen. Kämpfen wolle er im Dubai für ein globales Bündnis zur Finanzierung eines Fonds für klimabedingte Schäden. Exakt diesen als „Loss and Damage“ bekannten Fonds hat er als niederländischer Außenminister allerdings immer heftig kritisiert.

Kein Vorkämpfer für den Umweltschutz

Auch in seiner ehemaligen Funktion als Finanzminister hat sich Wopke Hoekstra in seinem Land nicht gerade als Vorkämpfer für den Umweltschutz hervorgetan. So hat er etwa die EU-Ziele für die Stickstoffreduzierung kurzerhand ausgesetzt. Viel Zeit hat der neue EU-Kommissar allerdings nicht, seine Versprechen in Sachen Klimapolitik einzulösen. Anfang Juni wird ein neues Europaparlament gewählt. Dann wird auch die Kommission neu aufgestellt.