Ich habe ein neues Auto. Zumindest theoretisch. Denn praktisch steht es seit drei Wochen beim Händler und kann nicht übergeben werden. Warum? Weil die Zulassungsstelle in Stuttgart die Kennzeichen nicht liefert. Die Behörde wäre überlastet, hätte wegen Krankheit und Urlaub zu wenig Personal und eine Softwareeinführung im Juni hätte (noch) nicht die gewünschte Beschleunigung des Zulassungsprozesses ergeben.
Wäre diese Behörde ein privatwirtschaftliches Unternehmen würden vermutlich „Köpfe rollen“ wegen Management-Unfähigkeit der Geschäftsleitung. Die beschriebenen Probleme sind vollständig hausgemacht. Ich hoffe inständig, dass diese Unfähigkeit nicht auf die Stuttgarter Krankenhäuser überspringt. Man stelle sich mal vor, man hätte einen schweren Verkehrsunfall, benötigt dringend Hilfe, aber der Rettungsdienst kommt nicht, weil die Leitstelle wegen Personalmangels die Einsätze nicht mehr koordiniert bekommt.
Ein wichtiger Hinweis: Dieses Zulassungsstellenproblem gibt es nur in Stuttgart. Laut Autohaus sind in den Landkreisen um Stuttgart herum die Kennzeichen nach spätestens zwei Tagen da.
Aber vielleicht verlange ich ja auch zu viel von einer Stadt, die sich um die wirklich wichtigen Themen kümmert. Tampons in den Herrentoiletten des Rathauses zum Beispiel. Wobei ich hier nicht verstehe, warum sich die Stadt auf die kostenfreie Verteilung von Tampons beschränkt. Was ist den mit anderen Hygieneartikeln? Wenn sich ein Bürger plötzlich als Inkontinent identifiziert – hat er dann nicht auch ein Anspruch auf Windeln? Oder Eltern von Kleinkindern, wieso erhalten die in den Stuttgarter Rathäusern nicht kostenfreien Pampersnachschub? Ich meine, wer A sagt muss auch B sagen, oder besser wer Tampons bereitstellt, muss auch Windeln bereit stellen.