Das Ziel der 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr wird Deutschland verfehlen. Foto: Imago//Rupert Oberhäuser

Wohnraum in Deutschland ist vielerorts verzweifelt gesucht und doch ist die Zahl der Baugenehmigungen in diesem Jahr um ein Viertel nach unten gegangen. Das liegt vor allem daran, dass Bauen teuer ist.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im ersten Halbjahr in Deutschland um rund ein Viertel eingebrochen. Von Januar bis Juni wurde der Bau von 135 200 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren 27,2 Prozent oder 50 600 weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Juni lag die Zahl der bewilligten Wohnungen bei 21 800, ein Rückgang um mehr als ein Viertel (28,5 Prozent) gemessen am Vorjahresmonat.

„Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben“, erklärten die Statistiker in Wiesbaden. Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in Städten ein wichtiger Indikator. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch Umbauten enthalten.

Bei allen Gebäudearten gingen die Genehmigungen zurück

Rückgänge bei den Baugenehmigungen gebe es bei allen Gebäudearten, so die Statistiker weiter. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden demnach von Januar bis Juni 111 500 Wohnungen genehmigt – fast 31 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (35,4 Prozent) zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sei die Zahl genehmigter Wohnungen um über als die Hälfte (53,4 Prozent) gesunken. Bei der Gebäudeart mit den meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, schrumpfte die Zahl der genehmigten Wohnungen um gut ein Viertel.

Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum sinkt die Zahl der Baugenehmigungen seit Monaten. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eingeräumt, dass die Ampel-Koalition ihr Ziel von jährlich 400 000 neuen Wohnungen verfehlen wird.