Stuttgart sehnt sich nach Abkühlung. Foto: Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

Die Hitze lässt die Menschen in Stuttgart seit Tagen schwitzen. Sind die aktuellen Temperaturen für Ende August normal?

Wer sich vor zwei Wochen noch über zu kaltes August-Wetter beschwert hat, dürfte angesichts der hohen Temperaturen jetzt eigentlich erfreut sein. In der letzten Woche war es nämlich vor allem eines: heiß. Ein Blick in die städtischen Wetteraufzeichnungen in der Innenstadt zeigt jedoch, dass diese Temperaturen im August in den vergangenen Jahren nicht die Regel waren.

In den Jahren 1991 bis 2020, bereits stärker unter Einfluss des Klimawandels, lag die durchschnittliche Höchsttemperatur um die selbe Zeit im August zwischen 26 und 27,5 Grad – also bei circa 5 Grad weniger als derzeit. An sechs von sieben Tagen der letzten Woche lag die Höchsttemperatur über dem Normalbereich, der in den Jahren 1991 bis 2020 meistens vorkam.

In manchen Jahren war es in Stuttgart jedoch noch heißer. Der heißeste 22. August wurde im Jahr 2011 verzeichnet, mit einer Höchsttemperatur von 35,4 Grad. Auch im Hitzesommer 2018 stieg die Temperatur an diesem Tag auf 33,7 Grad. Weit entfernt vom Hitzerekord ist der diesjährige 22. August mit bis zu 31,2 Grad nicht.

Der Regen der letzten Wochen zeichnet sich noch immer positiv in den Wetterdaten ab. Im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 war die Zeit von Ende Juli bis Ende August in diesem Jahr überdurchschnittlich regenreich. Durchschnitt sind in diesem Zeitraum circa 53 Liter innerhalb von 30 Tagen. Derzeit liegt die Regenmenge der vergangenen Wochen bei knapp 83 Liter. Dass es mehr geregnet hat und die Böden nicht mehr so trocken sind, zeigt sich auch bei einem Spaziergang in der Stadt oder Natur: Die Wiesen und die Parks erstrahlen wieder in kräftigen Grüntönen.

Ein Blick auf das diesjährige Sommerwetter zeigt außerdem, dass es bisher ungewöhnlich oft heiß war. Zwischen 1961 und 1990 gab es in der Stuttgarter Innenstadt vom 1. März bis zum 22. August durchschnittlich 7,3 Hitzetage mit mindestens 30 Grad. Im selben Zeitraum der Jahre 1991 bis 2020 waren es bereits 18,2 Tage. Dieses Jahr hingegen zählt seit März bereits 24 Tage mit Temperaturen von 30 Grad oder mehr.

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Zusammen mit hoher Luftfeuchtigkeit wirkt die derzeitige Hitze oft schwül, wodurch sie oft als besonders anstrengend wahrgenommen wird. Kein Wunder, dass viele die nächste Abkühlung herbeisehnen.