„Freitag ganztägig Streik“" ist auf einer Anzeigetafel in einer U-bahn Station in Berlin zu lesen. Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen. Foto: dpa/Christian Charisius

Die Gewerkschaft Verdi erhöht bundesweit den Druck bei den Verhandlungen für den Öffentlichen Nahverkehr – auch im Südwesten. Der Warnstreik am Freitag zehrt erneut an den Nerven vieler Fahrgäste. Besonders betroffen ist der Südwesten.

„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“ Dieser Text aus dem Jahr 1863 ist bis heute eines der bekanntesten Kampflieder der Arbeiterbewegung. Am heutigen Tag heißt es: „Alle Räder stehen still, wenn Verdi es will.“

Verdi legt Teile Deutschlands lahm

Denn mit Warnstreiks legt die Dienstleistungsgewerkschaft seit dem frühen Freitagmorgen (2. Februar) in vielen Städten und Regionen Deutschlands den öffentlichen Nahverkehr lahm.

Unter anderem in Berlin und Brandenburg als auch im besonders betroffenen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg verkündeten Gewerkschaftssprecher am Morgen den Beginn der Ausstände.

Mehr als 80 Städte in 15 Bundesländern

Deutschlandweit soll der Warnstreik in mehr als 80 Städten und rund 40 Landkreisen den Bus-, U- und Straßenbahnverkehr weitgehend zum Erliegen bringen. 15 Bundesländer sind betroffen. Lediglich in Bayern gibt es derzeit keine Tarifverhandlungen. Der Ausstand ist in den meisten Kommunen ganztägig geplant. In Berlin soll er bereits um 10 Uhr enden.

Hintergrund sind parallele Tarifverhandlungen im ÖPNV in fast allen Bundesländern. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Damit sollen die Beschäftigten entlastet und der Beruf attraktiver werden.

Baden-Württemberg

Betroffen von dem ganztägigen Arbeitskampf sind in Baden-Württemberg:

  • Karlsruhe
  • Heilbronn
  • Freiburg
  • Baden-Baden
  • Esslingen
  • Konstanz
  • Stuttgart: Im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) stehen die gelben Busse und Stadtbahnen sowie die Zahnrad- und Seilbahn der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) sowie die Busse des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE) still. Nicht betroffen vom Warnstreik sind die S- und Nebenbahnen sowie die Busse in den Verbundlandkreisen. Auch die Busse von Privatunternehmen, die im Auftrag der SSB auf den SSB-Linien fahren, sind unterwegs.