Anhänger der Querdenker protestieren im Juli 2022 vor der JVA Stuttgart gegen die Inhaftierung von Michael Ballweg. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner

Nach neun Monaten Untersuchungshaft könnte von den Vorwürfen gegen Querdenker-Gründer Michael Ballweg nicht viel übrig bleiben. Es wäre eine Blamage für die Ermittler mit weit reichenden Folgen, meint unser Autor Jürgen Bock.

Michael Ballweg polarisiert. Die von ihm gegründeten Querdenker sind eine Bewegung, deren Anhänger den Staat infrage stellen, aus deren Reihen Verschwörungstheorien und rechte Parolen verbreitet worden sind. Das ist verwerflich – aber dafür ist Ballweg nicht angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Geldwäsche, versuchten Betrug und Steuervergehen vor. Dafür saß er neun Monate lang in Untersuchungshaft, unter heftigem Protest und dem Vorwurf seiner Anhänger, der Staat wolle ein Exempel an einem Unbequemen statuieren. Und jetzt das: Das Stuttgarter Landgericht will die wesentlichen Vorwürfe gar nicht erst verhandeln. Offenbar scheint die Anklage dem Gericht zu dünn.