Der zentrale Platz in der Innenstadt, der Laien, mit dem 1989 festlich eröffneten Neuen Rathaus mit Bürgersaal. Foto: Simon Granville

Das zentrale Verwaltungsgebäude der Großen Kreisstadt wird modernisiert und der Zugang behindertengerecht umgestaltet.

Vor rund dreieinhalb Jahrzehnten wurde Am Laien mehrere Tage lang gefeiert. Mit einer Festwoche wurde das neue Ditzinger Rathaus mit dem Bürgersaal im Herbst 1989 seiner Bestimmung übergeben – drei Jahre nach der Grundsteinlegung im November 1986 und zehn Jahre, nachdem der Gemeinderat die ersten Beschlüsse für ein modernes Verwaltungsgebäude gefasst hatte. Es sollte einerseits das Alte Rathaus ablösen, andererseits das zentrale Verwaltungsgebäude sein für die Stadt, die aus den vier Dörfern Ditzingen, Heimerdingen, Hirschlanden und Schöckingen entstanden war und später Große Kreisstadt wurde.

Was ist geplant? Inzwischen hat sich in der Verwaltungsarbeit manches geändert, sie wurde landesweit bürgernäher und transparenter. Ob beispielsweise in der Nachbarstadt Gerlingen oder in Hemmingen: Die Rathäuser wurden in der Folge im Bestand umgebaut. In Ditzingen wurde ebenfalls der Bürgerservice aufgewertet. Doch das änderte nichts an dem Bedarf grundlegender Veränderungen im Eingangsbereich des Gebäudes. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Gemeinderat seine Zustimmung zu einer Modernisierung gegeben und Ausgaben von mehr als einer halben Million Euro dafür genehmigt. Damit soll auch die für die Mitarbeiter unangenehme Situation am Empfang entschärft werden: Dort sei es extrem zugig, heißt es aus der Verwaltung. Und laut dem Oberbürgermeister Michael Makurath „ist es schon ein kleiner Käfig, der da eingerichtet wurde“.

Man wolle versuchen, die Zentrale dieses Jahr umzubauen. Laut der Verwaltung solle den Beschäftigten zeitnah ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das heutigen Anforderungen genüge. Im kommenden Frühjahr solle dann der zweite Abschnitt umgesetzt werden. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf für die Erweiterung der Informationszentrale und des Eingangsbereichs im Rathaus zu. Die Kosten werden auf eine Höhe von rund 542 000 Euro geschätzt. Das Geld soll im Etat 2024 bereitgestellt werden.

   

Warum ist die Veränderung vorgesehen? Der umgebaute Empfang soll dann auch seiner gewachsenen Bedeutung gerecht werden. Längst geht es dort nicht mehr nur darum, Telefonate entgegenzunehmen und Besuchern den Weg zu weisen. Faxe, Mails, Telefongespräche und der digitale Posteingang laufen dort zusammen, ebenso die Verwaltung der Dienstfahrzeuge.

Die Eingangssituation soll allerdings nicht nur zugfrei werden. Sie soll außerdem behindertengerecht gestaltet werden. Daher werden die Trommeltüren in beiden Eingängen verändert. Der Hauptzugang soll laut der Verwaltung entsprechend dem Bürgerbüro mit Schiebetüren ausgestaltet werden. Der Südzugang wird zukünftig als Personalzugang beziehungsweise für die Postanlieferung vorgesehen. Ein neues Vordach soll dort den Regenschutz erhöhen.

Um das Gebäude in der Nacht zu kühlen, werden zusätzliche Lammellenfenster über den Eingängen vorgesehen. Außerdem soll beim Treppenaufgang eine Trennwand mit Bildschirm eingebaut werden.

   

Wo war der Verwaltungssitz zuvor? Das Alte Rathaus von 1738 an der Nordseite des Laien beherbergt heute das Stadtmuseum. Die dem administrativen Zentrum des ehemaligen Dorfs gegenüber erhöht gelegene Konstanzer Kirche markierte den geistlichen Mittelpunkt. 1759 wurde neben dem Rathaus ein neues Schulhaus errichtet, das heute von der Stadtverwaltung genutzt wird.