Senna Nur Erarslan (links) und Ema Kerqota haben viele Freunde – mit und ohne ausländische Wurzeln. Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Senna Nur Erarslan und Ema Kerqota ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen – und dass Prominente ihre Reichweite nutzen. Zwei Stimmen aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Angst mache es ihr nicht, dass rechtsextreme Kräfte immer stärker werden, dass die AfD immer mehr Anhänger bekomme. „Aber es ist nicht gut“, betont Senna Nur Erarslan. Die 16-jährige Schülerin hat sich mit ihren Eltern auch über das Potsdamer Treffen rechtsextremer Gruppen und über deren „Remigrationspläne“ ausgetauscht.

Doch ein großes Thema sei es nicht gewesen, sagt sie. Denn mit ihrer Familie habe das nichts zu tun. Sie habe zwar türkische Wurzeln, doch sowohl sie als auch ihre Eltern seien in Deutschland geboren.

Die Demonstrationen müssen weitergehen

Auch ihre Freundin Ema Kerqota fühlt sich nach wie vor „willkommen“. Ihre Eltern stammen aus dem Kosovo, haben eine Weile in Schweden gelebt, ehe sie nach Baden-Württemberg kamen. Dass die Rechtsextremen ihre Pläne umsetzen, kann sie sich nicht vorstellen.

Dennoch ist beiden wichtig, dass die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus weitergehen. Senna Nur Erarslan ergänzt: „Ich finde, dass sich auch mehr Prominente klar positionieren und ihre Reichweite nutzen sollten.“

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.