Bernd Gögel führt weiterhin die AfD-Fraktion im Landtag. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Keine Querelen, Wahlergebnisse im ersten Durchgang. Die AfD im baden-württembergischen Landtag gibt sich ungewöhnlich professionell. Ein Hardliner feiert sein Comeback.

In seltener Einmütigkeit sind die turnusmäßigen Vorstandswahlen der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag am Freitag verlaufen. Alle Gewählten setzten sich mit großen Mehrheiten im ersten Wahlgang durch. „Die AfD professionalisiert sich“, kommentierte der Fraktionssprecher gegenüber unserer Zeitung. Der im Amt bestätigte Fraktionschef Bernd Gögel gilt als gemäßigt. Der 67-jährige Spediteur aus dem Enzkreis hatte keinen Gegenkandidaten und führt die Landtagsfraktion seit 2017. Von März 2019 bis Februar 2020, war Gögel auch Vorsitzendes des Landesverbands Baden-Württemberg der AfD.

Kein Gegenkandidat für Gögel –

Sänze gewinnt gegen Baron

Die 17 Mitglieder starke Fraktion wird weiterhin fünf stellvertretende Fraktionsvorsitzende und einen parlamentarischen Geschäftsführer haben. Diesen Posten muss Anton Baron (34) an Emil Sänze (72) abgeben. Hardliner und Rechtsaußen Sänze setzte sich auf Anhieb gegen Baron durch und feierte damit sein Comeback in der Fraktion.

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Bei den stellvertretenden Fraktionschefs gibt es einen Wechsel: Auf den 31 Jahre alten Ruben Rupp folgt Rüdiger Klos (62). Alle vier gehören dem gleichen Lager an. „Die Fraktion hat sich für Erfahrung und Professionalität entschieden“, bilanzierte Gögel. Als Fraktionsvize bestätigt wurden Rainer Balzer, Rainer Podeswa, Udo Stein und Carola Wolle, die einzige Frau in der AfD-Landtagsfraktion. Podeswa fungiert als erster Stellvertreter Gögels.

Vier Stellvertreter bestätigt

Nicht eingetreten sind damit Befürchtungen, dass Gögel um den Vorsitz bangen müsste, nachdem der extrem rechte Alfred Bamberger in den Landtag eingezogen ist. Bamberger hatte auf der Facebookseite seines Kreisverbands Pforzheim das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften mit zivilem Ungehorsam, verglichen. Gegen seinen Einzug ins Parlament hatten sich alle vier anderen Fraktionen vehement ausgesprochen.