Die Kundgebung fand auf dem Platz der Alten Synagoge statt. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Wieder sind Tausende gegen Rechtsextremismus unterwegs: In Freiburg gehen am Samstag rund 20.000 Menschen auf die Straße. Auch andernorts wird protestiert gegen rechts.

Rund 20.000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Samstag in Freiburg versammelt, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Zur größten Veranstaltung im Land hatten mehr als 300 Organisationen, darunter der Fußball-Bundesligist SC Freiburg, Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen. 

Nach einer Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge setzte sich der Demonstrationszug durch die Freiburger Innenstadt in Bewegung. Die Stadtverwaltung rechnete mit größeren Verkehrsbehinderungen. Ähnliche Proteste wurden auch anderenorts angemeldet  - so in Lahr, Lörrach, Wiesloch und Aalen. 

Zu den Demos brachten die Teilnehmer etwa Transparente mit Aufschriften wie „Menschenrechte statt Rechte“ und „Deutschland bleibt bunt“ mit. Auch Bauern mit Traktoren beteiligten sich an der Aktion.

Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv

Am vergangenen Wochenende hatten Zehntausende Menschen bei vielen Kundgebungen im ganzen Land gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Am Wochenende zuvor hatten Polizei und Veranstalter mindestens 110.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt.

Auslöser der auch bundesweiten Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er bei dem Treffen über „Remigration“ gesprochen hat. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Laut Correctiv-Recherche nannte Sellner in Potsdam drei Zielgruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und „nicht assimilierte Staatsbürger“.