„Wir sind Demokraten“, betont Bauernpräsident Joachim Rukwied (Archivbild). Foto: IMAGO/Sven Simon/IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON

Er will nicht, dass die Demos der Bauern von Extremisten unterwandert werden: Bauernpräsident Joachim Rukwied meldet sich zu Wort.

Bauernpräsident Joachim Rukwied hat bekräftigt, dass sich die Landwirte bei den Protesten in der kommenden Woche nicht vereinnahmen lassen sollen. „Rechte und andere radikale Gruppierungen mit Umsturzgelüsten wollen wir auf unseren Demos nicht haben“, sagte Rukwied der „Bild am Sonntag“. „Wir sind Demokraten, und da findet ein politischer Wechsel - wenn, dann über die Stimmabgabe in der Wahlkabine statt.“

Der Bauernverband will in der kommenden Woche gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren. Geplant sind unter anderem Demonstrationen und Traktorkonvois. Am Donnerstagabend hatte eine Aktion für Aufsehen gesorgt, bei der Bauern an der Nordseeküste einen Fähranleger blockierten und Wirtschaftsminister Robert Habeck daran hinderten, an Land zu gehen.

Solche Aktionen schadeten den politischen Anliegen, sagte Rukwied. „Wir wollen in der kommenden Woche friedlich und geordnet demonstrieren.“ Deutschland benötige eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft, damit weiter heimische Lebensmittel erzeugt werden könnten. Man wolle deutlich machen, was Bauern dafür benötigten.

Ähnlich äußerte sich auch CDU-Chef Friedrich Merz. Er rief die Landwirte dazu auf, bei ihren Protesten friedlich zu bleiben und sich nicht instrumentalisieren zu lassen. Merz schrieb am Samstag in einer E-Mail an seine Anhänger, alle, die protestieren wollten, sollten dies mit „Augenmaß und vor allem ohne Gewalt“ tun. „Landwirte, Spediteure oder wer auch immer dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen von Leuten und Gruppierungen, die den legitimen Protest missbrauchen, um das ganze System unseres Landes infrage zu stellen“, schrieb Merz.