Mit frischen und gesunden Zutaten wird im Vietal gekocht. Dykju Bui eröffnet an diesem Donnerstag die zweite Filiale in der Region Stuttgart. Foto: Jürgen Bach

Direkt am Ludwigsburger Marktplatz eröffnet das zweite „Vietal“ in der Region. Der Chef ist überzeugt, dass das Konzept ähnlich gut funktioniert wie in Stuttgart. Was erwartet die Besucher?

Für Dykju Bui sind Restauranteröffnung inzwischen so etwas wie Routine. „Das wird funktionieren, auch in Ludwigsburg“, sagt der 40-Jährige selbstsicher. An diesem Donnerstag eröffnet er das „Vietal“ direkt hinter der Dreieinigkeitskirche – es ist nach der Filiale im Stuttgarter Ostenendplatz die zweite in der Region und Buis insgesamt zwölftes Projekt. Unter anderem ist er auch an den Sushi-Restuarants „Mikoto“, von denen es je eins in Stuttgart und Ludwigsburg gibt, beteiligt.

Der gebürtige Vietnamese, der 1993 nach Deutschland kam, bezeichnet sich selbst nicht als Gastronom, sondern als „leidenschaftlicher Koch und Genießer“. Genießen, dass sollen auch seine Gäste im Vietal, neben dem Essen auch ein Stück vietnamesische Kultur. Zumindest zu gucken gibt es im Vietal einiges. Das Konzept knüpft nahtlos an das aus der Landeshauptstadt an. Eingerichtet ist das Restaurant mit seinen 40 Sitzplätzen im Stil „vietnamesisches Landhaus zur Kolonialzeit“ und macht optisch einiges her. Eine Wand ist komplett begrünt, von der Decke baumeln stylische Leuchter, sitzen kann man auf bequemen Holzstühlen oder Hockern direkt am Fenster.

Die Rezepte von Mama – nur noch etwas gesünder

Die Umbauten der Räume, die vor dem Umzug nach Kornwestheim Gabriele Tafuro mit seinem „Rosa Blu“ bespielte, seien wegen des Denkmalschutzes sein „schwierigstes Projekt“ gewesen, sagt Bui. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis alles fertig war.

Was nun aus der Küche kommt, habe einst seine Mutter gekocht, sagt Bui. Von ihr stammen die Rezepte. Daran etwas zu feilen, hat sich der Sohnemann, der Kommunikations- und Produktdesign in Berlin studiert hat und dann die ersten Konzepte für Restaurants entwickelte, bevor er sich selbstständig machte, aber erlaubt: „Die vietnamesische Küche gilt ja schon als eine der gesündesten der Welt“, sagt Bui. Er habe sich aber gefragt, wie es noch gesünder geht. Die Antwort: noch mehr gesunde Fette landen im Essen, standardmäßig gibt es Volkornreis, wer möchte kann aber auch normalen bekommen. Gesund soll das Essen sein, natürlich, immer frisch – und die Qualität immer hoch. Das zumindest verspricht Bui.

Asiatisches Essen – geht das auch „in Bio“?

Auf der Karte im Vietal stehen Frühlingsrollen, Pho-Suppen, Bowls und Currys. Die Coktail- und Teekarte ist umfangreich. Für ein Hauptgericht zahlt man zwischen 18 und 25 Euro. Wie es sich für ein hippes Restaurant gehört, tragen die Speisen so ausgefallene Namen wie „Dragon Bowl“, „Lucky Fountain“ oder „Mandarin Bird". Bestellen kann man auch online über die Internetseite und das Essen dann abholen. „Wir wollen zeigen, dass auch exotisches Essen in Bio geht, nicht nur deutsche und europäische Küche“, sagt der Vietal-Chef. Dass nicht alle Produkte – Avocado beispielsweise – aus regionalem Anbau stammen, räumt Bui ein. „Aber wir versuchen es, wo es geht.“ Eigenen Wein in Demeter-Qualität, Nudeln und Kaffee bietet er auch an.

Auf den Gesundheitstrip kam Bui, weil er selbst viel Sport getrieben hat. Auf der Internetseite des Vietals, von dem es noch zwei weitere Filialen in Hannover und Zürich gibt, gibt er in einem Lifestyle-Blog auch Tipps zur Ernährung und zum Wohlbefinden ganz generell.

Dass es drumrum bereits einiges an Gastro-Alternativen gibt – vom Fischrestaurant, über gut-bürgerliche Küche bis zum Italiener – war für Dykju Bui kein Hinderungsgrund es in Ludwigsburg zu versuchen. Konkurrenz belebe das Geschäft, dass die Eberhardstraße eine Art „Fressgasse“ sei, freut ihn sichtlich. Ludwigsburg werde dadurch ein bisschen „städtischer“ findet er.