Auch an diesem Wochenende werden viele Stuttgarter auf die Straße gehen. Foto: Lichtgut/Ewska

Neben der zentralen Kundgebung in Stuttgart gibt es auch an diesem Wochenende zahlreiche Möglichkeiten, sich für die Demokratie zu engagieren. Hier ist der Überblick.

Wer gedacht hatte, nach den Faschingsferien würde die Zahl der Kundgebungen gegen Rechtsextremismus deutlich kleiner werden, sieht sich getäuscht. Auch an diesem Wochenende besteht in etlichen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg die Möglichkeit, sich gegen Rechtsextremismus und die Politik der AfD sowie für den Erhalt unserer Demokratie auf die Straße zu gehen. Im Mittelpunkt steht dabei am Samstag die Großkundgebung in Stuttgart.

Stuttgart: Unter dem Motto „Rechte Welle brechen“ haben mehr als 80 Organisationen gemeinsam zum Protest aufgerufen. Die Kundgebung beginnt um 14.30 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Dem Bündnis, das hinter der Demo steckt, gehören unter anderem der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg, das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region, weitere antifaschistische Gruppierungen, die Partei Die Linke, Gewerkschaften und Flüchtlings-Hilfe-Organisationen an. Eine gemeinsame Erklärung der Beteiligten findet sich im Netz unter rechtewellebrechen.org. Mit dabei sind auch die Tierschutzpartei, die Parkschützer und das Palästina-Komitee. Wie viele Teilnehmende erwartet werden, ist noch nicht bekannt. Weil möglicherweise viele Menschen am Samstag nach Stuttgart pendeln, finden die anderen Kundgebungen vor allem am Sonntag statt – mit zwei Ausnahmen:

Uhingen: Bereits am Freitag um 16 Uhr heißt es auf dem Platz vor dem Uditorium „Hand in Hand für die Demokratie“. Zur Kundgebung haben unter anderem die Grünen, SPD, Verdi sowie verschiedene Umweltorganisationen aufgerufen.

Rottweil: Im Stadion lädt das Bündnis für Demokratie und Vielfalt bereits um 9.30 Uhr zur Kundgebung unter dem Motto „Rottweil bleibt bunt und vielfältig“ ein. Wer dann noch Lust hat, verpasst also auch die Großdemo in Stuttgart nicht. Alle anderen Veranstaltungen finden am Sonntag statt.

Konstanz: Rund einen Monat nach der großen Kundgebung am Bodensee mit rund 15 000 Teilnehmern gibt es am Sonntag einen weiteren Demonstrationszug durch die Bodenseestadt. Die Demonstration beginnt um 14 Uhr auf dem Konstanzer Herosé-Platz und endet in einer Kundgebung eine Stunde später in Klein Venedig.

Tettnang: Unter dem Motto „Tettnang bleibt bunt“ ist eine Demonstration mit einer kurzen Kundgebung, einem Demonstrationszug durch die Innenstadt und Live-Musik zum Abschluss geplant. Start ist um 11 Uhr auf dem Montfortplatz.

Nagold: Nach der Demo ist vor der Demo: Am Sonntag gibt es in Nagold eine weitere Kundgebung, nachdem bei der letzten vor drei Wochen mehr als 2500 Menschen friedlich demonstriert hatten. Das Motto dieses Mal: „Miteinander – Für Vielfalt und Toleranz“. Organisiert wird die Demonstration diesmal von den „Omas gegen rechts“. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr auf dem Europaplatz.

Horb am Neckar: Nicht weit entfernt, in Horb am Neckar, beginnt die Kundgebung am Sonntag bereits um 14 Uhr. Stattfinden wird sie auf dem Festplatz und dem Flößerwasen.

Kandern und Hirschberg: Während sich die Freunde der Demokratie in Kandern am Sonntag bereits um 13.30 Uhr auf dem Blumenplatz treffen, beginnt die Kundgebung in Hirschberg (Rhein-Neckar-Kreis) erst um 15 Uhr.

Auslöser für die bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von radikalen Rechten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Correctiv-Recherche als Auslöser

Auslöser
Auslöser für die bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von radikalen Rechten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.