Zuhause ist dort, wo die Menschen sind, die einem wichtig sind, findet Filmemacher Duc-Thi Bui. Foto: /Sebastian Xanke

Die Fragen seiner 8-jährigen Tochter berühren den Stuttgarter Filmemacher Duc-Thi Bui. Der Blick in die Zukunft macht dem Veranstalter der Music-Listening-Reihe „Playtime“ Angst – nicht nur politisch. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

„Zuhause ist für mich dort, wo die Menschen sind, die mir wichtig sind und die mir sozusagen einen Safe Space schaffen“, erklärt Duc-Thi Bui. Das ist für den Filmemacher seit einigen Jahren schon der Stuttgarter Westen, hier wohnt er mit seiner Familie, hier hat er sein Netzwerk.

Der Heimatbegriff in seiner starren, ortsgebundenen Definition ist für ihn schwer zu fassen. Denn der 45-Jährige war schon an vielen Orten zu Hause: Geboren wurde er in Vietnam, im Alter von zehn Monaten kam Duc-Thi Bui als Kind von Boatpeople nach Deutschland. Dort wuchs er in Cuxhaven auf, zog zum Studieren nach Stuttgart, danach weiter nach Berlin, lebte in München und Köln, um schlussendlich wieder nach Stuttgart zurückzufinden.

Das Besondere an Stuttgart? Seine Menschen!

An der schwäbischen Landeshauptstadt schätzt er vor allem die Menschen, die hier wohnen. Duc-Thi Bui genießt, dass Stuttgart lauschig und doch gleichzeitig eine Großstadt ist.

Doch der Blick in die Zukunft macht ihm, vor allem seit er Vater geworden ist, Angst. „Nicht nur politisch“, sagt er, „aber wenn mich meine Achtjährige fragt, ob wir bald auch in Deutschland Krieg haben, dann macht das was mit einem.“

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.