Nicht markiert und nicht beschildert: die bisherige Hauptradroute 1 vor der Oper. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Eine feste Außengastronomie vor der Oper? Die Pläne der Württembergischen Staatstheater haben eine muntere Diskussion entfacht. Die Grünen melden sich gleich mit einer Forderung zu Wort.

Die Pläne der Württembergischen Staatstheater für eine Außengastronomie zwischen Oper und Schauspielhaus, über die unsere Zeitung am Mittwoch berichtete, haben die Grünen im Stuttgarter Rathaus veranlasst, eine zügige Verlegung des derzeit unmittelbar vor der Oper verlaufenden Fahrradwegs, der Hauptradroute 1, zu fordern.

In einem ersten Schritt soll die Route an die B 14 verlegt und dort eine Kfz-Spur als Radweg genutzt werden. Die Hauptradroute verbindet Bad Cannstatt und Vaihingen. Nach den Vorstellungen der Grüne könnte sie zwischen Schauspielhaus und Königin-Katharina-Stift Gymnasium wieder auf die bisherige Route über den Ferdinand-Leitner-Steg geführt werden. Grünen-Fraktionschef Andreas Winter sprach von einer „Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“ Vor dem Opernhaus komme es – unabhängig von den Gastro-Plänen der Württembergischen Staatstheater – immer wieder zu gefährlichen Situationen für Fußgänger und Radfahrer. Das liege auch an fehlenden Markierungen und Beschilderungen: „Dass zwischen Staatstheater und Eckensee eine Hauptradroute verläuft, ist nicht ersichtlich“, erklärte er.

Grüne unterstützen die Staatstheater-Pläne

Politisch sehen die Grünen eine Verlegung der Hauptradroute 1 durch einen Gemeinderatsbeschluss gedeckt. In einem im April beschlossenen Aktionsplan „Nachhaltig und innovativ mobil in Stuttgart“ heißt es: „Es wird eine Fahrradspur von der Oper bis zum Gebhard-Müller-Platz geschaffen.“ Dies müsse jetzt zeitnah umgesetzt werden, forderte Winter. Zugleich erklärten die Grünen ihre Unterstützung für die Staatstheater-Pläne: „Eine feste Außengastronomie in den Sommermonaten trägt zur Belebung des öffentlichen Raums an dieser Stelle bei und schafft mehr Sichtbarkeit für Oper, Ballett und Schauspiel.“

Kienzle: OB sollte zügig alle Beteiligten einladen

Zu Wort gemeldet hat sich auch die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte, Veronika Kienzle (Grüne). Sie begrüßte die Staatstheater-Pläne ebenfalls, regt jedoch an, das Thema Gastronomie im Schlossgarten „möglichst breit und konstruktiv zu diskutieren“. Oberbürgermeister Nopper müsse zügig alle Beteiligten einladen – den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), die Betreiber des Plenum im Landtag und die LBBW, die auf der Parkseite der Königstraße 1-3 künftig auch mit einer Außengastronomie plant. Von den Staatstheatern wünscht sich Kienzle, dass auch die Foyers von Oper und Schauspiel zugänglicher werden. „Es wäre wenig gewonnen, wenn man eine Außengastro hat, die Oper jedoch zu bleibt.“