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Sportkreis Stuttgart: Voller Einsatz für Kinder und Jugendliche

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Sportkreis Stuttgart: Voller Einsatz für Kinder und Jugendliche

Präventiv, integrativ, sozial, bildend und gesundheitsfördernd: GES, 1995 initiiert von der Stadt Stuttgart und dem Sportkreis, ist ein kostenloses und offenes Angebot, das sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert.

Sportkreis Stuttgart: Voller Einsatz für Kinder und Jugendliche

Thomas Krombacher, GES-Projektleiter und seine Mitarbeiterin Gabriele Frenzel. Foto: Eva Herschmann

Der Kern der Arbeit sei Beziehungsarbeit, sagt Thomas Krombacher. „Und Bewegung und Sport dienen als Mittel, um weitere Kompetenzen zu erlangen.“ Der Diplom-Sportpädagoge ist Programmleiter von „GemeinschaftsErlebnis Sport“, kurz GES, des Sportkreises Stuttgart. Krombacher und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an verschiedenen Stellen im Kinder- und Jugendbereich aktiv. Unter anderem an knapp 70 Schulen im ganzen Stadtgebiet, darunter auch die Martin-Luther-Schule in Bad Cannstatt. Dort bietet der Sportkreis seit Jahren AGs an und seit dem Schuljahr 2016/17 gibt es außerdem ein spezielles Angebot in den Vorbereitungs- und Grundschulförderklassen.

Präventiv, integrativ, sozial, bildend und gesundheitsfördernd

Präventiv, integrativ, sozial, bildend und gesundheitsfördernd: GES, 1995 initiiert von der Stadt Stuttgart und dem Sportkreis, ist ein kostenloses und offenes Angebot, das sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert. Dazu gehört beispielsweise schon seit Anfang an Basketball um Mitternacht, das mittlerweile unter dem Begriff „Nachtschwärmer“ fungiert. 95 Mal im vergangenen Schuljahr konnten Jugendliche in Stuttgart – von Bad Cannstatt bis Weilimdorf, von Plieningen über die Innenstadtbezirke bis Münster – spätabends gemeinsam Sport treiben. „Basketball um Mitternacht hat Wolfgang Schuster, der damals Sportbürgermeister war, von einer USA-Reise mitgebracht“, sagt Thomas Krombacher. „Mittlerweile sind wir dank guter Vernetzung mit dem Nachtschwärmer an 38 Standorten im Stadtgebiet präsent.“

Doch GES bringt Kinder und Jugendliche nicht nur in Bewegung, sondern fördert eine Vielzahl von Kompetenzen. GES arbeite im Vorfeld der Sportvereine und als enger Partner von Schulen sowie Kinder- und Jugendhilfe, heißt es von Seiten der Stadt Stuttgart. Im Fokus der sportpädagogischen Angebote stünden der sozial-integrative Ansatz und eine kind- und jugendgerechte Freizeitgestaltung. Die Vernetzung mit anderen Partnern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen sei für die Umsetzung des Programms notwendig. Zu den Partnern zählten Schulen, Sportvereine, städtische Stellen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe oder Stadtteilbüros.

Unterschiedliche Lebenssituationen und verschiedene Schularten

Besondere Berücksichtigung finden die unterschiedlichen Lebenssituationen, die verschiedenen Schularten sowie die unterschiedliche kulturelle und soziale Herkunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, erklärt Krombacher bei einem Gespräch in den Geschäftsräumen des Sportkreises im dritten Stock des SpOrt im Fritz-Walter-Weg 19. Die sportlichen Angebote schafften ein ideales Lernfeld für den Erwerb von sozialen Kompetenzen, Sprache, Toleranzverhalten, Respekt, sozialer Integration und Teamfähigkeit. „Sport ist befreiend. Und wenn jemand in der Familie und der Schule wenig Lob und Zuspruch erfährt, aber im Fußball gut ist, kann sich das auf viele Bereiche positiv auswirken“, sagt Thomas Krombacher. Erfolgserlebnisse verschafften Selbstvertrauen. Auch Sprachbarrieren ließen sich bei Sport und Spiel leichter überwinden, und davon profitierten Kinder und Jugendliche aus Familien, die geflüchtet oder nach Deutschland eingewandert seien, so der Diplom-Sportpädagoge. „Durch Sport sozialpädagogisch tätig zu werden, ist inhaltlich hochspannend.“ Und sei nötiger denn je, ergänzt seine Kollegin Gabriele Frenzel, ebenfalls Diplom-Sportpädagogin. „Der Bedarf war schon immer da, aber seit Corona ist er noch größer geworden.“

Die Arbeit, die das engagierte zwölfköpfige Team unter anderem in den jeweils zwei Vorbereitungs- und Grundschulförderklassen der Martin-Luther-Schule mit Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis elf Jahren macht, ist wertvoll. Zahlreiche Auszeichnungen beweisen das. So wurde GES beispielsweise 2014 mit dem höchstdotierten Sozialpreis Deutschlands, dem Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bunds und Mercedes Benz, bedacht.

Das Angebot ist niederschwellig: „Fußball ist international“

Das Angebot – nicht nur an der Martin-Luther-Schule – ist niederschwellig. „Fußball ist international“, sagt Thomas Krombacher mit einem Grinsen. Während des Spiels werden andere Kompetenzen gefördert. Bei den jungen Migranten auch die deutsche Sprache. „Wenn wir Fangen spielen, bekommt jeder, der gefangen wird, eine einfache Bildkarte mit einem Baum oder einem Haus gezeigt, die er erklären muss“, erzählt Krombacher. Und natürlich seien sie in ständigem Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern, sagt Gabriele Frenzel. „Oft sind sie auch vor Ort dabei.“

Soziale Kompetenzentwicklung

Doch nicht nur geflüchtete Kinder und Mädchen und Jungen mit Förderbedarf werden vom Sportkreis betreut. In der Gemeinschaftsschule Auf der Altenburg machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sekundarstufe beispielsweise das Angebot „Soziale Kompetenzentwicklung mit Sport“. „Das geht zwei volle Stunden, in die Turnhalle kann kommen, wer will, und wir machen das, worauf die Teilnehmenden Bock haben“, sagt Thomas Krombacher. Eva Herschmann

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