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Bad Cannstätt: Vom hohen Gut der Bildung

Auf Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs entsteht an zentraler Stelle neues Bildungshaus im Neckarpark

Bad Cannstätt: Vom hohen Gut der Bildung

Die Bauarbeiten am Bildungshaus im Neckarpark laufen derzeit auf Hochtouren. Foto: Eva Herschmann

Die Arbeiten laufen auf Hochtouren – und die Anforderungen sind hoch, sowohl baulich als auch inhaltlich: Das neue Bildungshaus, das derzeit im Neckarpark in umweltfreundlicher Holzhybridbauweise in die Höhe wächst, soll die Integration, die individuelle Förderung und das lebenslange gemeinsame Lernen in den Mittelpunkt stellen. Es ist das aktuell größte Einzelvorhaben der Stadt Stuttgart im Schulbereich mit einem Investitionsvolumen von mehr als 90 Millionen Euro. Baubeginn war 2022 und zum Schuljahr 2025/26 soll das neue Bildungshaus mit Leben gefüllt sein. 

Kräne, Lastwagen und geschäftiges Arbeiten bestimmen das Bild zwischen Mercedes- und Deckerstraße: Auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt entsteht auf rund 22 Hektar das neue Wohn- und Gewerbegebiet Neckarpark das als Modellprojekt für die nachhaltige Stadtentwicklung gilt. Dort sollen zukünftig mehr als 2000 Menschen leben, wohnen und arbeiten. Das Areal wurde im Jahr 2000 anlässlich der Bewerbung der Region Stuttgart für die Olympischen Spiele 2012 erworben. Als Teil der „Olympia-Aue“ war es für die Errichtung des Olympischen Dorfes vorgesehen. Nach erfolgloser Bewerbung eröffneten sich neue Perspektiven, nun soll hier ein vielfältig genutztes Stadtquartier mit hoher Lebensqualität entwickelt werden. 

Begleitet wurde die Planung für das neue urbane Gebiet zum Wohnen und Arbeiten durch zwei Modellvorhaben, „Bildung als Standortfaktor“ und „LowEnergy als Standortfaktor“. Damit soll ein unter energetischen und umweltpolitischen Zielsetzungen vorbildliches Stadtquartier entwickelt werden mit einem zukunftsorientierten Energiekonzept, das eine möglichst umfangreiche Versorgung mit lokal vorhandenen regenerativen Energieträgern wie Solarenergie, Erdwärme oder Abwasserwärme gewährleistet. Ein zukunftsfähiger Schul- und Bildungsstandort soll als zentraler Baustein des Projekts integriert werden – und das Bildungshaus Neckarpark ist Kern des neuen Bildungsstandorts. 

Ambitioniertes Vorhaben

Es ist ein ambitioniertes Vorhaben. Das neue fünfstöckige Bildungshaus in zentraler Lage im Neckarpark zwischen dem Marga-von-Etzdorf-Platz und der Benzstraße soll eine Kindertagesstätte mit sieben Kindergruppen und eine vierzügige Grundschule als Ganztagseinrichtung mit den erforderlichen Freiflächen beherbergen. Dazu kommen eine Zweifeld-Sporthalle mit Mehrzweck-Gymnastikraum und 150 Sitzplätzen, eine Zweigstelle der Volkshochschule Stuttgart, die bislang in der Kreuznacher Straße beheimatet ist, und eine Tiefgarage. Die Gesamtfläche beträgt 7553 Quadratmeter, wovon auf die Grundschule 2562, die Kita 9007, die Sporthalle 1585 und die Volkshochschule 2499 Quadratmeter entfallen. 

Im Bildungshaus Neckarpark soll in rund zwei Jahren „modernste Pädagogik räumlich ideal vernetzt werden und ein Bildungsangebot für alle von null Jahren bis ins hohe Alter“ bereitgestellt werden, wie Isabel Fezer, die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, vor zwei Jahren bei der Vorstellung der Pläne für das Haus erklärt hatte. Mit seiner Fassadenbegrünung sowie Spiel- und Sportflächen im Innenhof und auf dem Sporthallendach soll der neue Campus – in der Nähe der Kulturinsel und des Stadtarchivs Stuttgart – zudem eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. 

Die Grundlagen für das Raumprogramm hatte eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus den unterschiedlichen Bildungsbereichen, Elternvertretern, Vertretern der relevanten Fachämter und des Staatlichen Schulamts erarbeitet. Die unterschiedlichen Zielgruppen aus dem Bestandsgebiet Veielbrunnen und aus der Neubebauung des Neckarparks sollen im neuen Bildungszentrum zusammengeführt werden. Das pädagogische Rahmenkonzept stellt die Integration, individuelle Förderung sowie gemeinsames Lernen und die Öffnung zum Stadtteil in den Mittelpunkt. Das Besondere des neuen Bildungshauses im Neckarpark spiegelt sich auch in seiner pädagogischen Ausrichtung wider. Schule und Kita sind nicht getrennt, was laut Verwaltung einzigartig in Deutschland ist. Im neuen Quartier Neckarpark gingen die Jahrgänge die Zeit von der Kita bis zum Ende der Grundschule zusammen, so Isabel Fezer. Eva Herschmann

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