Auf dem Kelterplatz steht kein Weihnachtsbaum. Die Corona-Pandemie verhindert den Einsatz von Feuerwehr und Technischem HIlfswerk. Ein externer Dienstleister ist dem Bürgerverein Hofen zu teuer. Foto: Iris Frey

Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat zwar das Projekt eines Weihnachtsbaums auf dem neuen Kelterplatz bezuschusst, doch die Corona-Pandemie verhindert die Aufstellung.

Hofen - Der Kelterplatz in Hofen ist bekanntlich seit dem Sommer frisch saniert und seitdem erstmals als Platz nutzbar, nicht nur für den Wochenmarkt. Die neue Gestaltung ist bei den Bürgern in den letzten Monaten sehr gut angekommen. Der Platz wird sehr gerne genutzt, nicht nur beim samstäglichen Einkaufen auf dem Wochenmarkt, auch sonst. Auch Kinder und Jugendliche treffen sich hier. Dass der Platz so gut angenommen wird, freut auch die Verwaltung. Und so wollten die Hofener auch auf dem neuen Kelterplatz gerne einen Weihnachtsbaum aufstellen, um dort zentral für die Bürger für adventliche Stimmung zu sorgen.

Der Bürgerverein Hofen hatte dafür einen Antrag beim Bezirksamt Mühlhausen eingereicht für einen Zuschuss aus dem Bezirksbudget. Auch den Weihnachtsbaum gab und gibt es, als Spende aus einem Garten in Mühlhausen. Und der Bezirksbeirat Mühlhausen behandelte den Antrag in seiner letzten Sitzung am 24. November im Bürgerhaus Freiberg/Mönchfeld. Das Gremium unterstützte, wie berichtet, das Anliegen des Bürgervereins Hofen und bezuschusste die Kosten für das Aufstellen des Baums in Höhe von 1210 Euro.

Doch dann kam Corona ins Spiel. Und die Pandemie sorgt nun dafür, dass weder das Technische Hilfswerk oder die Freiwillige Feuerwehr den Baum fällen noch transportieren dürfen, wie Bürgervereins-Vorsitzende Sabine Schick-Kurfeß erklärt. Alle derartigen Aktionen seien aus Pandemiegründen der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk untersagt.

Der Bürgerverein Hofen hat dann versucht, als er von dem Problem erfuhr, eine Firma zu finden, die den Baum gegen Bezahlung fällt und transportiert. Doch die Kosten überstiegen das Budget. „Der externe Dienstleister für Absägen und für den Transport des Weihnachtsbaums ist zu teuer“, so Schick-Kurfeß. Sie bedauert, dass es so ist. Die Rahmenbedingungen seien alle geklärt gewesen. Da habe es keine Probleme gegeben, auch nicht, was den Stromanschluss angeht. Doch, sagt sie, was die Pandemie und die Bestimmungen dazu betrifft: „Man muss die Entscheidung der Stadt Stuttgart akzeptieren.“

Inzwischen ist die Zeit vergangen und am Sonntag wird bereits der dritte Advent gefeiert. Einen kleinen Lichtpunkt haben die Hofener gesetzt – allerdings an anderer Stelle, mit einer sternförmigen Lichterkette in der Burgruine –und zwar seit dem Nikolaustag. Und mit Genehmigung des Amts für öffentliche Ordnung hat am 28. November, dem ursprünglichen Termin des Weihnachtsmarktes in Hofen ein Weihnachtsdorf „light“ stattgefunden. Wie die Hofenerin Monika Kurfeß berichtet, hatten sich nach dem Prinzip der Hofflohmärkte acht Privatleute gefunden, die in ihrem Hof, Garten oder Einfahrt zwischen 11 und 17 Uhr ihre Stände aufgebaut und so für ein bisschen Adventsstimmung gesorgt haben – unter strengsten Hygieneregeln natürlich. Es wurden selbst gebackene Gutsle, Drechselwaren und Kunsthandwerk angeboten sowie Quittengelee und selbstgefertigter Silberschmuck bis zu handgestrickten Socken. Es sei eine recht spontan geplante Aktion gewesen, die nur privat beworben werden konnte, so Monika Kurfeß. Das Wetter habe toll mitgespielt. Eine kurzfristig ausgedruckte Stadtkarte habe dafür gesorgt, dass jeder Stand gefunden wurde.

Für den Kelterplatz habe der Bürgerverein Hofen nun alles versucht , was die Aufstellung eines Weihnachtsbaums betrifft, so die Vorsitzende. Wenn es dieses Jahr nicht klappe, dann, so hofft Schick-Kurfeß, dass es im nächsten Jahr gelingt. Advents- und Weihnachtsstimmung gibt es aktuell bei der Burgruine und überall dort, wo die Bürger selbst ihre Häuser und Gärten entsprechend schmücken.