Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (r, SPD) und sein französischer Kollege Sébastien Lecornu haben eine Einigung erzielt. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Deutschland und Frankreich planen gemeinsam hochmoderne Waffensysteme. Nach einer Grundsatzeinigung für das Luftkampfsystem geht es nun auch beim Kampfpanzer der Zukunft voran.

Berlin - Die Verteidigungsminister Deutschlands und Frankreichs haben eine Grundsatzeinigung auf das gemeinsam geplante Landkampfsystem der Zukunft erzielt. Dabei ist auch die Arbeitsteilung für den künftigen Kampfpanzer, zu dem ein ganzes Sortiment von Unterstützungswaffen wie Drohnen gehören werden, bestimmt worden.

"Wir haben den Durchbruch erreicht heute. Das kann man ohne Übertreibung als historisch bezeichnen bei einem solchen Projekt. Wir haben uns auf die Verteilung aller Aufgaben für dieses große Projekt verständigt", sagte der SPD-Politiker Boris Pistorius, der mit seinem Amtskollegen Sébastien Lecornu in Berlin nach den Verhandlungen vor die Presse trat. Lecornu sagte, das Waffensystem werde ein "Generationensprung" sein.

MGCS, bei dem Deutschland die Führung haben wird, ist das Gegenstück zu dem Luftkampfsystem der Zukunft (FCAS), das von Frankreich geführt wird. Dabei wird das Bodenkampfsystem auf die Kampfpanzer Leopard und Leclerc folgen, aber grundsätzlich andere Fähigkeiten bereithalten, wie die Verknüpfung mit Drohnen, Künstlicher Intelligenz sowie neuartigen Laserwaffen.

Industrielle Verteilungskämpfe hatten zu Verzögerungen und zu Spannungen zwischen Berlin und Paris geführt. Im Mai 2021 hatten Deutschland, Frankreich und Spanien nach einem industriepolitischen Ringen schon eine "grundsätzliche Einigung" über das milliardenschwere Luftkampfsystem FCAS erzielt.