Foto: Andrea Eisenmann

Heute gilt der Fernsehturm als Stuttgarter Wahrzeichen. Das war nicht immer so. Als die Betonnadel vor mehr als 65 Jahren von Fritz Leonhardt entworfen wurde, hagelte es Proteste. Eine Befürchtung: Der Turm könnte bei Sturm wie ein Streichholz umknicken. Jetzt könnte der Turm sogar von der Unesco als Weltkulturerbe geadelt werden.

Stuttgart-Degerloch - Mitunter lohnt es sich, auf die Gattin zu hören. Und so legte Fritz Leonhardt seiner Frau Mitte der 1950er-Jahre eine ganze Reihe von Entwürfen vor, von denen sie sich für einen entschied. „Frauen haben da ein viel feineres Empfinden“, wird er später wohlwollend anmerken. Das Objekt, an dem der Ingenieur zu diesem Zeitpunkt feilt, ist der Fernsehturm. Der Druck, der damals auf ihm lastet, ist groß. Die Verantwortlichen des Süddeutschen Rundfunks hatte er geradezu bekniet, statt eines Stahlgittermastens einen Turm mit Aussichtsplattform und Café zu bauen. Nun ist es an ihm, den architektonisch gewagten Plan umzusetzen.