Bettina Maile vom CVJM Fellbach macht beim Stadtradeln mit. Foto: Eva Schäfer

Bettina Maile aus Fellbach ist eine Teilnehmerin der kreisweiten Aktion Stadtradeln. Sie erklärt, warum das Rad im Alltag für sie punktet.

Ihr Rad hat Bettina Maile beim CVJM in Fellbach geparkt. Nach der Elternzeit hat die Intensivkrankenschwester die Branche gewechselt und ist nun im CVJM-Sekretariat tätig. Sie ist eine der Teilnehmenden der Aktion Stadtradeln, bei der zahlreiche Kommunen aus dem Rems-Murr-Kreis mitmachen. Bis 22. Juli heißt es dabei, möglichst viele Wege klimafreundlich per Rad zurückzulegen. Nicht nur in Fellbach, auch etwa in Spiegelberg oder Waiblingen setzen sich Bürger 21 Tage aufs Fahrrad und sammeln Kilometer.

Bettina Maile hat sogar ein eigenes Team beim Stadtradeln gegründet

Maile füllt jeden Tag ihr Kilometerbuch aus. Dort wird dokumentiert, wie viele Kilometer sich angesammelt haben, aber auch wie viel CO2 sie eingespart hat. Im vergangenen Jahr sind bei ihr 170 Kilometer beim Stadtradeln zusammengekommen und 27,5 Kilogramm CO2 konnten vermieden werden. Wie ihre Bilanz dieses Jahr aussieht, sei noch offen, die Summe von 2022 würde sie voraussichtlich nicht erreichen. „Aber man hat natürlich Ehrgeiz“, sagt die 49-Jährige. Zum fünften Mal macht sie beim Stadtradeln mit. 2022 hat sie sogar ein eigenes Team gegründet: das CVJMer-Team mit derzeit 24 aktiv Radelnden. Weil Pfarrer Wolfgang Maier Ende 2021 in den Ruhestand ging, sei sie davon ausgegangen, dass das Team Kirchenradler nicht fortgesetzt werde. Doch das Team radelt weiter. So würden wohl 2024 die Teams zusammengelegt werden.

Alltagswege legt die Fellbacherin alle mit dem Rad zurück

Es sind vor allem kurze Strecken, die Maile radelnd zurücklegt. Es sind mal 2,1 oder 5,3 Kilometer – alle im Alltag. Von zu Hause nahe dem Bahnhof geht es zum CVJM in der Gerhart-Hauptmann-Straße, zur Oma, zum Arzt, zum Einkauf. Das ist ganz im Sinn der Aktion, bei der es darum geht, möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Rad zurückzulegen. Auch ihr Mann Volker Maile radelt mit und ihr Sohn Jonathan. „Er hat rechtzeitig vor dem Start der Aktion gelernt, sicher auf dem Rad zu fahren“, sagt Maile. Der fünfjährige Nachwuchsradler habe bisher 54 Kilometer angesammelt. Beim Weg in den Kindergarten oder zum Chor radle er auf dem Gehweg, sie parallel auf der Straße. Ein eigenes Auto hätten sie erst seit rund zwei Jahren. Vorher hätten sie Carsharing genutzt oder ein Auto mit den Schwiegereltern geteilt. Man spare viel Geld ohne eigenes Auto, mit dem Rad sei man in der Stadt schnell und ohne Parkplatzsuche unterwegs.

Natürlich läuft beim Radeln nicht alles rund. So begrüßt Maile, dass auf dem Portal „RADar!“ kritische Punkte aus Radfahrerperspektive genannt werden können. Dort zeigen sich zwischen Fellbach und Schmiden geballt rote Kritikpunkte. Die unklare Verkehrsführung an der Bahnhofsunterführung zählt dazu. Da die Fahrradstraße, die Theodor-Heuss-Straße, ihre „Hausstrecke“ ist, weiß sie, wo es dort hapert. „Die Stopp-Stellen wie in der Mozartstraße werden oft zu wenig wahrgenommen“, sagt sie, „daher achte ich auf Blickkontakt beim Passieren.“ Einige Beinahe-Unfälle habe sie beobachtet.

„Die Online-Meldeplattform RADar! wird von den Stadtradelnden in Fellbach gut angenommen. Seit 2022 können in Fellbach im Stadtradeln-Zeitraum Hinweise zum Radnetz gemeldet werden“, sagt Julia Dickow von der Stabsstelle Radmobilität. Die geradelten Kilometer können bis eine Woche nach Aktionsende, bis 29. Juli nachgetragen werden. Die Zwischenbilanz, Stand 20. Juli, sieht in Fellbach so aus: aktive Radelnde 753 (Vorjahr 481), bisher geradelte Kilometer 126 757 (Vorjahres-Endstand 127 427). „Der Endspurt läuft, es fehlen noch knapp 1000 Kilometer zum neuen Rekord“, so Dickow.

Informationen im Internet unter: www.stadtradeln.de/rems-murr-kreis.