Bei der S-Bahn Stuttgart läuft nicht gut – am Montag klemmte es vor allem zwischen Bad Cannstatt und Hauptbahnhof. Foto: IMAGO//Arnulf Hettrich

Schon zum elften Mal diesen Herbst brauchten Pendler am Montag besonders starke Nerven. Auch der Dienstag beginnt nicht gut.

Der elfte „Chaostag“ in diesem Herbst bei der Stuttgarter S-Bahn hat Pendlern und Gelegenheitsfahrgästen einmal mal mehr sehr viel Geduld abverlangt. Zwischen Hauptbahnhof und Bad Cannstatt habe ein Defekt kurzfristige Arbeiten notwendig gemacht, schrieb die S-Bahn auf X (vormals Twitter): „DB Netz muss kurzfristig einen Isolierstoß reparieren.“

S1 und S2 fuhren verspätet, die S3 fiel zwischen Bad Cannstatt und Vaihingen zeitweise aus, „und es bildet sich zum Teil ein starker Rückstau“, so die S-Bahn. Verspätungen gab es demnach auch auf der Stammstrecke, „weshalb die S-Bahnen der Linie S3 die Innenstadt weiterhin meiden“, wie es am Abend hieß.

In Zahlen ausgedrückt bedeutete das, dass am Montag ein Drittel aller Züge mit mindestens sechs Minuten Verspätung fuhr. Das ergibt unsere Auswertung von Daten des Portals „S-Bahn-Chaos“. Damit war der Montag der elfte „Chaostag“ seit Ende der Sommerferien – so definieren wir Tage mit mindestens zwanzig Prozent stark verspäteten S-Bahnen.

Jeder dritte Zug stark verspätet – auch am Dienstag

So unpünktlich wie am Montag war die S-Bahn im laufenden Jahr fast noch nie. Noch schlechter war es just vergangenen Dienstag gelaufen: je dunkler ein Tag im Schaubild, desto größer die Verspätung.

Es zeigt sich, dass die Bahn im Grunde nur noch sonntags regelmäßig pünktlich unterwegs ist. Unter der Woche sind die Werte deutlich schlechter als noch vor den Sommerferien und erst recht im Vergleich mit früheren Jahren.

Auch am Dienstagmorgen war zeitweise jeder dritte Zug mehr als sechs Minuten verspätet – ein mittlerweile üblicher Wert, der laut S-Bahn mit einer Überlastung des Netzes und dem dichten Takt mit zu kurzen Haltezeiten zu tun hat. Regelmäßige Probleme an der Infrastruktur kommen hinzu.

Die Misere bei der Stuttgarter S-Bahn hat sich im Herbst massiv verschärft. Ein Sprecher verwies kürzlich auf Anfrage unserer Zeitung darauf, dass Weichen am Bahnhof Vaihingen erneuert würden. Außerdem wiederholte sie die Aussicht auf Besserung durch den „digitalen Knoten“.

Bei den Fahrgästen überwieg derweil Sarkasmus – jedenfalls soweit sie sich in den sozialen Medien äußern. „Mich wundert gar nichts mehr. nur falls ich mal pünktlich ankommen sollte“, schrieb ein User vergangene Woche auf Instagram.