Wer in Deutschland seinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten kann, bekommt zur Grundsicherung seiner Bedürfnisse Sozialhilfe – auch viele Rentner. Wir erklären, was diese Grundsicherung für Rentner beinhaltet und wie hoch sie derzeit ist.
Die Grundsicherung in Deutschland ist Teil der aus Steuergeldern staatlich finanzierten Sozialleistungen. Sie soll den Lebensunterhalt von bedürftigen Menschen wie zum Beispiel Rentner sicherstellen. Hierzu wichtige Fragen und Antworten:
Was ist die Grundsicherung?
Die Grundsicherung ist Teil der aus Steuergeldern staatlich finanzierten Sozialleistungen. Sie wird seit dem 1. Januar 2023 auch Bürgergeld genannt.
Sie soll den Lebensunterhalt von bedürftigen Menschen – wie beispielsweise Bezieher von gesetzlichen Renten, die nicht zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreicht, sicherstellen. Man spricht auch vom Aufstocken einer geringen Rente durch die Grundsicherung im Alter.
Wenn die Einkünfte im Alter oder bei voller Erwerbsminderung nicht für den Lebensunterhalt ausreichen, kann ein Deutschland lebender Bürger Grundsicherung beantragen. Darin sind alle Leistungen enthalten, die nach dem Sozialhilferecht, wie es im zwölften Sozialgesetzbuch festgelegt ist, gezahlt werden.
Wie hoch ist die Grundsicherung?
Wie hoch die Regelsätze beim Bürgergeld sind, zeigt die folgende Übersicht:
• 502 Euro: Alleinstehende
• 451 Euro: eheliche oder nichteheliche Partner einer Lebensgemeinschaft
• 420 Euro: Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren
• 348 Euro: Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren
• 318 Euro: Kinder bis einschließlich 5 Jahren
Wie werden Rente und Grundsicherung verrechnet?
Wenn die Rente nicht ausreicht, um den individuellen Lebensunterhalt zu bestreiten, können Rentner Sozialleistungen beantragen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Stand: 2021) erhalten mittlerweile 3,4 Prozent der rund 21 Millionen Rentner – also mehr als 700 000 – Grundsicherung. Im Vergleich zum Vorjahr mussten 2022 rund zwölf Prozent mehr Rentner Grundsicherung beantragen.
Die Rentenbezüge werden auf die Grundsicherung angerechnet. Das hat zur Folge: Steigt die Rente, sinkt automatisch die Grundsicherung und die Betroffenen gehen bei einer Rentenerhöhung – wie zuletzt zum 1. Juli – um 4,39 Prozent in Westdeutschland und 5,86 Prozent in Ostdeutschland – leer aus.
Wie hoch ist die Grundsicherung für Rentner?
Das hängt davon ab, welches Einkommen jemand insgesamt hat. Dazu gehört neben der gesetzlichen Rente beispielsweise auch ein Verdienst, den ein Rentner aus einer zusätzlichen Nebentätigkeit bezieht.
Wer durch den Bezug von Grundsicherung mehr Geld erhält, als er durch die gesetzliche Rente und möglicherweise weitere Einkommen zur Verfügung hat, kann durch die Grundsicherung im Alter aufstocken. Wie hoch die Grundsicherung ist, hängt davon ab, welchen finanziellen Bedarf man hat.
Hier eine Beispielrechnung:
• Ein Rentner erhält die volle Regelleistung in Höhe von 502 Euro.
• Seine Warmmiete beträgt 460 Euro.
• Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag von 962 Euro.
• Seine monatliche Rente beträgt 810 Euro.
• Die Differenz (962 Euro - 810 Euro), also 152 Euro wird ihm monatlich an Grundsicherung zusätzlich ausgezahlt.
• Hat der Rentner ein zusätzliches Einkommen, beispielsweise einen Minijob, so wird dieses teilweise angerechnet.
Fazit: Die Höhe der Grundsicherung für Rentner ist individuell unterschiedlich – je nachdem, wie hoch das gesamte monatliche Einkommen ist.
Gibt es eine Einkommensgrenze für Grundsicherung?
Ja. Die Einkommensgrenze liegt derzeit bei 973 Euro monatlich.
Wer also mit der gesetzlichen Rente und eventuell einem zusätzlichen Erwerbseinkommen weniger als 973 Euro im Monat zum Leben hat (inklusive Kaltmiete, Nebenkosten wie Wasser, Strom etc.) erhält eine Aufstockung seiner Rente durch die Regelleistungen der Grundsicherung im Alter.