Der Anteil der Erwerbstätigen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, ist in den vergangenen Jahren im Land gestiegen. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Zoonar/IMAGO/Zoonar.com/Kasper Ravlo

Ängste, Überlastung, Depressionen, Neurosen: Psychische Erkrankungen sind im Südwesten laut einer Studie ein massives Problem. Vor allem für die Betroffenen. Aber nicht nur für sie.

Jeder dritte Erwerbstätige in Baden-Württemberg leidet nach einer Studie unter einer psychischen Störung oder hat eine solche Erkrankung erst überwunden. Das hat massive Folgen – für die Betroffenen einerseits, aber auch für deren Arbeitgeber. Seelische Beschwerden wie Depressionen oder Ängste setzen auch immer mehr die baden-württembergische Wirtschaft unter Druck.

Das ist das Ergebnis des Barmer-Gesundheitsreports, dessen Details am Mittwoch (12.00 Uhr) in Stuttgart vorgestellt werden sollen. Demzufolge waren 2021 insgesamt fast 35 Prozent von einer psychischen Erkrankung betroffen, das ist mehr als jede dritte Erwerbsperson aus Baden-Württemberg. Es ist der höchste Anteil der vergangenen Jahre.

Häufige Wechsel von Arbeitsplatz und Wohnung belasten

Das Risiko steige zum Beispiel, wenn der Arbeitsplatz oder Wohnort häufiger gewechselt werde, sagte der baden-württembergische Barmer-Landesgeschäftsführer Winfried Plötze am Mittwoch in Stuttgart. Das gehe aus den Versichertendaten hervor.

Für den Bericht wertete die Barmer-Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsdaten aus dem Jahr 2021 von bundesweit rund 3,7 Millionen Barmer-Versicherten aus, darunter etwa 336.444 aus Baden-Württemberg. Zusätzlich wurden laut Krankenkasse ambulante und stationäre Diagnosen der Jahre 2014 bis 2021 mit herangezogen.

Für die Daten wurde die Gruppe der Erwerbspersonen ausgewertet. Dazu zählen nicht nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, sondern auch freiwillig versicherte Selbstständige mit Anspruch auf Krankengeld und Bezieher von Arbeitslosengeld 1, die ebenfalls einen Anspruch auf Krankengeld haben.