Die Polizei zeigt in Stuttgart und Ludwigsburg massiv Präsenz. Foto: imago/U. J. Alexander

Rund 250 Polizeibeamte waren in der Nacht zum Sonntag bei Razzien in Stuttgart und in Ludwigsburg im Einsatz. Das Ziel laut Landeskriminalamt: „kriminelle Strukturen aufhellen“. Offenbar wurden sie fündig.

Gemeinsam mit dem Zoll und Gaststättenkontrolleuren der Stadt Stuttgart haben das Landeskriminalamt (LKA) und das Polizeipräsidium Stuttgart in der Nacht von Samstag auf Sonntag „umfangreiche Präsenz- und Kontrollmaßnahmen in der Stuttgarter Innenstadt durchgeführt“. Das teilte das LKA am Sonntag mit. Schwerpunkt sei eine Gaststättenrazzia gewesen. Außerdem hätten die Beamten Personen und Fahrzeuge überprüft. Gleichzeitig fanden dem LKA zufolge umfangreiche Gaststättenkontrollen in Ludwigsburg statt.

Die Polizei will, dass die Bevölkerung sich sicher fühlt

Offensichtlich stehen die Maßnahmen in Zusammenhang mit den Schüssen, die in den vergangenen Wochen an verschiedenen Orten in der Region gefallen sind. Die Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Ulm sowie das Landeskriminalamt arbeiteten „mit Hochdruck daran, die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit Schussabgaben im öffentlichen Raum aufzuklären“, heißt es in der LKA-Mitteilung. Zuletzt war unter anderem in Plochingen und in Reutlingen auf Personen geschossen worden.

David Fritsch, Sprecher des Landeskriminalamtes, sagte am Sonntag auf Anfrage, es gehe darum „ein Gesamtbild zu bekommen. Wir werden die kriminellen Strukturen weiter aufhellen und den Gewalttätern keine ruhige Minute lassen.“ Die Kontrollaktionen sollten deutlich machen, „dass es Regeln gibt und niemand machen kann, was er will“. Laut Fritsch sind sie ein wichtiger Bestandteil der Ermittlungsstrategie: „Sie zeigen, dass wir wachsam bleiben.“ Gleichzeitig will die Polizei damit ein Signal an die Bevölkerung aussenden: „Mit der sichtbaren Polizeipräsenz in der Stadt Stuttgart, insbesondere innerhalb des Cityrings, möchten wir das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöhen“, sagte Fritsch: „Ermittlungserfolge und Festnahmen in den letzten Wochen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Im Zusammenhang mit den diversen Schüssen, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden, sind bisher vier Festnahmen erfolgt. Zwei Verdächtigen wird vorgeworfen, am 2. April in Plochingen Schüsse abgefeuert zu haben. Einem weiteren Tatverdächtigen wird zur Last gelegt, mit Schüssen am 17. März in Zuffenhausen zu tun zu haben. Ein vierter Mann sitzt in Untersuchungshaft.

Verbotene Quarzhandschuhe sichergestellt

An dem Einsatz in der Nacht zum Sonntag waren den Angaben zufolge mehr als 250 Polizeibeamte beteiligt. Bei den rund 100 Personen- und Fahrzeugkontrollen seien Verstöße gegen das Waffengesetz, das Aufenthaltsgesetz und das Betäubungsmittelgesetz festgestellt worden, teilte das LKA mit. Gefunden wurden unter anderem sogenannte Quarzhandschuhe, die verboten sind, weil sie als Schlaghandschuhe verwendet werden können.