Giraffenbulle Tilodi ist bei den Netzgiraffen in die Wilhelma eingezogen. Foto: Wilhelm/a

Aus dem dänischen Kopenhagen ist das Giraffenmännchen Tilodi in die Wilhelma eingezogen. Er soll einmal bei den Netzgiraffen des Zoos für Nachwuchs sorgen.

Die drei Giraffendamen der Wilhelma dürfen sich freuen, denn sie haben nun wieder männliche Gesellschaft. Diese ist noch 20 Monate jung, kommt aus Dänemark und heißt Tilodi. Der 2022 in Kopenhagen geborene Netzgiraffenbulle ist nun im zoologisch-botanischen Garten eingezogen, wie der Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann berichtet. Zuvor bestand die Netzgiraffengruppe in der Wilhelma einige Jahre lang nur aus drei Weibchen: der sieben Jahre alten Sala, der elfjährigen Lindani und der bereits 23 Jahre alten Nyiri.

Seit 1951 gibt es Netzgiraffen in der Wilhelma

In der Wilhelma ist die Tierart nicht neu. Der Stuttgarter Zoo blickt auf eine lange Erfahrung in der Haltung von Netzgiraffen zurück. „Schon seit 1951 begeistern hier die langhalsigen Publikumslieblinge die Besucher“, berichtet Birger Meierjohann. In der Zeit zwischen 1970 und 2015 kamen in der Wilhelma insgesamt rund 40 Giraffenkälber zur Welt. Sie trugen den Angaben zufolge maßgeblich zum Aufbau einer stabilen Reservepopulation in menschlicher Obhut bei. Nachdem der Zuchtbulle Hanck jedoch im Jahr 2021 gestorben ist, gab es in der Wilhelma zeitweise keinen Giraffennachwuchs.

Tilodi kommt erst in die Pubertät

Jetzt steigen die Erwartungen dank des Neuzugangs Tilodi wieder, dass es künftig im Rahmen des Ex-Situ Zuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA wieder Nachkommen geben wird. Noch müssen sich die Besucher der Wilhelma damit aber etwas gedulden, neuen Nachwuchs zu Gesicht zu bekommen. Denn Tilodi ist noch jung. Die Huftier-Kuratorin Ulrike Rademacher erklärt, dass Tilodi erst in die Pubertät kommme. „Wir hoffen aber, dass er nach Einsetzen der Geschlechtsreife der neue Zuchtbulle der Wilhelma wird.“ Bei der Netzgiraffe handelt es sich um eine seltene Unterart der Nordgiraffe. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf die Dornbuschsavannen im Norden Kenias und angrenzende Regionen in Äthiopien und Somalia beschränkt. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN geht davon aus, dass es nur noch 15 000 Tiere gibt. Der Bestand ist laut Zoo in den vergangenen 30 Jahren um 56 Prozent gesunken. Wilderei und Lebensraumverlust seien die Hauptgründe, warum die Netzgiraffe in ihrer ostafrikanischen Heimat als bedroht gilt und fast nur noch in Schutzgebieten vorkommt.

Netzgiraffen sind in ihrer Art bedroht