Die Band Fools Garden hat in der Wilhelma die Patenschaft für einen Zitronenbaum übernommen. Volker Grün (Stellvertretender Direktor der Wilhelma) übergibt die Patenschaftsurkunde an Volker Hinkel (li.) und Peter Freudenthaler (re.) von Fools Garden. Foto: /Lisa-Marie Grimmer

Nicht nur der Hit „Lemon Tree“ rückt die Zitronen in den Mittelpunkt, auch der zoologisch-botanische Garten mit seiner Schau von mehr als 25 Arten.

Zitronen sind beliebt. Nicht erst seit sie auch in der Popkultur für Aufmerksamkeit gesorgt haben und im Jahr 1995 die Pforzheimer Band Fools Garden vier Wochen lang mit dem Hit „Lemon Tree“ den ersten Platz der deutschen Single-Charts belegte und damit international erfolgreich war. Bis heute ist der Song sehr beliebt. In Rückbesinnung auf diesen Megaerfolg übernahm die Band Fools Garden erst kürzlich die Patenschaft für einen Zitronenbaum in der Wilhelma, wie Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mitteilt.

Mehr als 25 Arten und Sorten zu sehen

Wer diese besonders gut und frisch duftenden Pflanzen und ihre vielfältigen Früchte kennenlernen möchte, der kann das nun in der aktuellen Ausstellung in der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma. Dort hat nach Angaben des Zoos die Zitrusschau begonnen. Zum 15. Mal werden bis Ostern mehr als 25 Arten und Sorten an Zitruspflanzen im Wintergarten der Wilhelma gezeigt. Da gibt es beispielsweise die Ovalen Kumquats mit ihren nur wenigen Zentimeter langen Früchten, aber auch die zwei Kilogramm schweren Pampelmusen. Blüten und Früchte sind gleichermaßen hier zu bewundern.

Ursprung der Zitruspflanzen liegt im Osten Asiens

Weltweit gibt es den Angaben zufolge 28 Arten an Zitruspflanzen. „Sie gehören zu den Rautengewächsen“, erklärt Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. Ihr Ursprung liegt im Osten Asiens. So wurden die ersten Sorten in China bereits vor mehr als 4000 Jahren kultiviert. „Die Zitronatzitrone war die erste Zitrusfrucht, die während der Eroberungszüge von Alexander dem Großen von Persien aus in den Mittelmeerraum gebracht wurde – heute eines der bedeutendsten Anbaugebiete zahlreicher Zitrusarten.“ Die bitteren Früchte der Zitronatzitrone seien zwar nicht essbar, aber man verwendet ihre ätherischen Öle schon in der Antike für die Herstellung von Parfüm, Medikamenten und Insektenschutz.

Vielfältiger Einsatz in der Küche

Als schmackhaftes Obst kamen Zitrusfrüchte erst im 15. Jahrhundert in Form von süßen Orangen nach Europa. In der Küche und beim Zubereiten von Speisen sind die Einsatzarten der Sorten vielfältig: So kann die Echte Limette eine frische Note in Cocktails wie den Mojito bringen. Die Blätter der Kaffir-Limette sind in der asiatischen Küche ein begehrtes Gewürz. Für deren Früchte, die runzlig und saftarm sind, gibt es hingegen kaum Verwendung. Die Gefurchte Pomeranze, eine Variante der Bitterorange, ist als rohe Frucht kaum genießbar – aber umso schmackhafter als Marmelade.

Einen ungewöhnlich klingenden Namen trägt die Deutsche Landsknechthose: Die Schale dieser seltenen, bereits im 16. Jahrhundert gezüchteten Bitterorangen-Sorte ist orange-gelb gestreift und erinnert damit an die namensgebende Tracht, die heute noch zur Uniform der Vatikan-Garde gehört.

Immergrüne Pflanzen blühen und tragen gleichzeitig Früchte

Die immergrünen Zitruspflanzen überraschen mit einigen Besonderheiten: Eigentlich handelt es sich bei Zitrusfrüchten um Beeren, die so genannten Endokarp-Beeren. Diese sind von einer weißlichen Schicht, dem Mesokarp und schließlich der ledrigen und wachsartigen Außenhaut, dem Exokarp, umgeben. Außerdem ist für Zitrusgewächse charakteristisch, dass sie fast das ganze Jahr über gleichzeitig Blüten und Früchte tragen können. Ihre Hauptblütezeit ist aber gegen Ende des Winters erreicht – und das ist jetzt. Das bedeutet, dass die Pflanzen aktuell einen besonders intensiven Duft verströmen und dem Wintergarten der Wilhelma ein mediterranes Flair verleihen.