Experten der Vereinten Nationen haben die pakistanische Regierung zum Schutz afghanischer Flüchtlinge in ihrem Land aufgerufen. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Die pakistanische Regierung kündigte Anfang Oktober an, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben. Viele Menschen sind nun schon nach Afghanistan ausgereist.

Islamabad - Seit Ankündigung der Massenabschiebungen unregistrierter Flüchtlinge aus Pakistan haben nach Angaben der Vereinten Nationen rund eine halbe Million Afghanen das Nachbarland verlassen. Wie das UN-Nothilfebüro OCHA mitteilte, sei der Großteil im Oktober und November nach Afghanistan zurückgekehrt.

Hauptgrund sei Schikane durch Behörden. Laut OCHA sind mehr als 60 Prozent der Rückkehrer unter 18 Jahre alt. Zahlen der Organisation zeigen außerdem, dass Grenzüberschritte Richtung Afghanistan inzwischen wieder stark zurückgegangen sind.

Die pakistanische Regierung hatte Anfang Oktober angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben und ihnen eine Frist bis zum 1. November zur freiwilligen Ausreise gesetzt. Die Maßnahme zielt vor allem auf Afghanen aus dem von den Taliban beherrschten Nachbarland, die in Pakistan den größten Anteil irregulärer Migranten ausmachen. Nach Regierungsangaben lebten zum Zeitpunkt der Ankündigung etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete im Land, 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere.

Angesichts der herrschenden humanitären Krise in Afghanistan hatten Hilfsorganisationen vor schwierigen Bedingungen für die Rückkehrer gewarnt und dazu aufgerufen, zurückkehrende Familien stärker zu unterstützen.