Auf ein solches Bild muss noch eine Weile gewartet werden. Die Sperrung der Gäubahn hält an. Foto: Silas Stein/dpa/Silas Stein

Bei den Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Zürich läuft es nicht rund. Jetzt hat die Bahn eine Verlängerung der Sperrung angekündigt.

Schlechte Nachrichten für die Leid geprüften Nutzer der Gäubahn: Die Sperrung der Strecke zwischen Stuttgart und Singen muss um vier Wochen verlängert werden. Hintergrund seien Verzögerungen im Bauablauf, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Erst am 24. November könne der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Bis dahin plant die Bahn, zumindest die Fernverkehrszüge von Stuttgart bis Horb im Zwei-Stunden-Takt fahren zu lassen. Auf dem Rest der Strecke verkehren weiter Ersatzbusse. Die Fahrzeiten an den Bodensee und nach Zürich dürften sich dadurch um eine Stunde verlängern. Das endgültige Fahrplankonzept stehe allerdings noch nicht fest.

Die aktuelle Sperrung dauert bereits seit Juni und war lediglich während der Sommerferien in Baden-Württemberg unterbrochen worden. Bisher war die Wiederinbetriebnahme für den 27. Oktober geplant. Doch dabei könne es nun nicht bleiben. „Das ist bitter, da wir den Reisenden in den letzten Wochen und Monaten bereits viel zugemutet haben“, sagte der Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz. Er bitte alle Fahrgäste für die Verzögerung und die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten um Entschuldigung.

In diesem Jahr wird’s nicht mehr

Gegenwärtig baut die Bahn den 5,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen auf zwei Gleise aus. Doch schon im August musste das Unternehmen mitteilen, dass sich die Inbetriebnahme des zweiten Gleises bis in den Februar verzögern werde. Es hätten sich Material- und Personalengpässe ergeben, hieß es als Begründung. Sie machen der Bahn weiterhin zu schaffen. „Alle Beteiligten haben intensiv dafür gekämpft, die fehlenden Ressourcen auszugleichen. Leider ist dies trotz aller Anstrengungen nicht gelungen“, räumte Krenz ein. Nach dem 24. November bleibt es auch zwischen Horb und Neckarhausen vorerst beim eingleisigen Betrieb.

Nach dem gegenwärtigen Stand werde das zweite Gleis dann zum 1. März für den Zugverkehr freigegeben. Zuvor komme es vom 8. Januar an für die Abnahme der Strecke erneut zu einer Sperrung. Gebündelt werde diese Maßnahme mit den Bauarbeiten für den Digitalen Knoten im Bereich Stuttgart-Vaihingen. Außerdem erfolge der Einschub des Würmviadukts. Auch dies war eigentlich schon in diesem Herbst geplant gewesen.

Gastel verlangt bessere Planung

Der bahnpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastel, kritisierte die Bahn: „Die Verzögerung zeigt wieder mal: Die Deutsche Bahn muss mit ihrem Baustellenmanagement deutlich besser werden.“ Die Bündelung von Baumaßnahmen, doch wegen häufiger Umplanungen komme es immer wieder zu Verzögerungen. „Dann driften die verschiedenen Baumaßnahmen häufig auseinander.“