Für dieses Bild ließ Präsident Donald Trump eine Demonstration vor dem Weißen Haus gewaltsam auflösen. Foto: dpa/Patrick Semansky

US-Armeechef Mark Milley hat sich für seine Teilnahme an einem umstrittenen Kirchen-Besuch von Präsident Trump inmitten der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt entschuldigt. „Ich hätte nicht dort sein sollen“, sagte der oberste US-General.

Washington - US-Armeechef Mark Milley hat seine Anwesenheit bei einem Fototermin von US-Präsident Donald Trump nach einem höchst umstrittenen Einsatz gegen friedliche Demonstranten als „Fehler“ bezeichnet. „Ich hätte nicht dort sein sollen. Meine Anwesenheit in diesem Moment und in diesem Umfeld hat eine Wahrnehmung geschaffen, dass das Militär in die Innenpolitik verwickelt ist“, sagte Milley in einer am Donnerstag ausgestrahlten Videoansprache an eine Universität der Streitkräfte. Dies sei ein „Fehler“ gewesen, aus dem er gelernt habe, so Milley weiter.

Trumps Regierung hatte Anfang Juni eine Demonstration vor dem Weißen Haus gewaltsam auflösen lassen, damit der Präsident vor einer Kirche an dem Platz mit einer Bibel für Kameras posieren konnte. Dabei war unter anderem Militärpolizei zum Einsatz gekommen. Das Vorgehen sorgte für scharfe Kritik. Milley hatte wenig später in Tarnuniform wie in einem Kriegsgebiet die leeren Straßen der Hauptstadt inspiziert. Wegen des Einsatzes mit Tränengas und Gummigeschossen läuft auch eine Klage einer Bürgerrechtsorganisation gegen die Regierung.

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Trump hatte kurz zuvor am Donnerstag die Arbeit der Sicherheitskräfte während der Proteste rund ums Weiße Haus gelobt. „Unsere großartigen Truppen der Nationalgarde, die sich um die Gegend um das Weiße Haus kümmerten, konnten kaum glauben, wie einfach es war“, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. „Demonstranten, Agitatoren, Anarchisten (ANTIFA) und Andere“ seien von der Nationalgarde, der Polizei und dem Secret Service in Schach gehalten worden.