Symptome und Einreise aus dem Risikogebiet? Im Corona-Testzentrum am Kölner Hauptbahnhof können sich Reisende innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Einreise auf Covid 19 testen lassen. . Foto: imago images/Future Image

Eine Corona-Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen. Einige sterben daran, viele haben grippeähnliche Symptome – und jeder fünfte nachweislich Infizierte spürt gar nichts. Das hat auch mit den Tests zu tun.

Stuttgart - Jeder fünfte nachweislich mit dem Coronavirus Infizierte spürt gar keine oder jedenfalls keine coronatypischen Symptome wie Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Geschmacksverlust. Das geht aus aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor.

Das RKI informiert wöchentlich über die Krankheitsverläufe unter den erfassten Infizierten. Die Daten werden wochenweise wiedergegeben, und seit Ausbruch der Pandemie in Deutschland haben sie sich auf unterschiedliche Weise entwickelt. In den ersten Wochen war beispielsweise kaum jemand symptomlos, im August dann zeitweise jeder Dritte, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Das hat unter anderem mit der Teststrategie und den verfügbaren Testkapazitäten zu tun. Anfangs waren nur relativ wenige Tests verfügbar und es wurden in der Folge vor allem Menschen mit Symptomen getestet. Bis Sommer stieg die Zahl der pro Woche durchgeführten Corona-Tests auf mehr als eine Million. Viele Reisende wurden getestet, Rückkehrer aus vom RKI definierten Corona-Risikogebieten sogar zwangsweise. Daher wurden zahlreiche Infektionen unter Personen ohne Krankheitssymptome gefunden.

Das folgende Schaubild zeigt die Entwicklung im Zeitverlauf.

Seit dem Ende der Sommerferien sinkt der Anteil der Symptomlosen unter den nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten. Gleichzeitig steigt das mittlere Alter der Infizierten – weil nun anteilig weniger junge Reisende positiv getestet werden. Aber noch ein Wert ist niedrig und steigt nicht an: der Anteil derjenigen, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus müssen. Zudem verstirbt aktuell nur ein sehr kleiner Teil der Infizierten an und mit Covid-19.

Appell des RKI

Das sind inmitten der steigenden Zahl der nachweislich Infizierten an sich gute Nachrichten. Schließlich geht es im Umgang mit Corona darum, ein Ansteigen der Todesfälle und Zwangsmaßnahmen wie einen zweiten Lockdown zu vermeiden. In diesem Zusammenhang appelliert das RKI insbesondere an jene, bei denen die Infektion sehr mild verläuft, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.

Wo kaum oder gar keine Symptome auftreten, wird man womöglich nachlässig. „So beginnen viele Infektionsketten, die dann zu einer Verbreitung und dem Eintrag der Infektion in besonders schwierige Settings führen können“, schreibt das Institut in einer aktuellen Analyse zum Entstehen von Infektionen in Deutschland.

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