Der Gasverbrauch in Deutschland lag zuletzt über dem Vorkrisenniveau (Symbolbild). Foto: picture alliance/dpa/Marijan Murat

Die kühle Witterung im Januar hat den Gasverbrauch in Deutschland deutlich ansteigen lassen. Welche Rolle spielt das Wetter – und wie voll sind die Speicher?

Haushalte und Industrie haben in den vergangenen beiden Wochen deutlich mehr Gas verbraucht als vor der Energiekrise. Das geht aus aktuellen Daten der Bundesnetzagentur hervor. Demnach lag der wöchentliche Gasverbrauch in Deutschland zuletzt zwei Wochen in Folge rund zehn Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021. Auch im vergangenen Winter hatten Kleinverbraucher und Industrie Mitte Januar deutlich weniger Gas verbraucht.

Ein Grund für den Anstieg dürften die kalten Temperaturen sein, die gerade in Privathaushalten den Heizbedarf steigen lassen. Laut Bundesnetzagentur lag die Durchschnittstemperatur in den vergangenen beiden Wochen unter Null Grad.

Gasverbrauch zwei Wochen in Folge zu hoch

20 Prozent weniger Gas als im Vergleichszeitraum wurden zuletzt in der ersten Januarwoche verbraucht. Dieses Sparziel war vor allem im ersten Winter nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gefordert worden.

Trotz des gestiegenen Verbrauchs und sinkenden Speicherständen sind die deutschen Gasspeicher noch zu mehr als 77 Prozent gefüllt – deutlich mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 40 Prozent zum 1. Februar.

Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass die kühle Witterung zwar den Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe nach oben getrieben hat. Doch gemessen daran, welcher Verbrauch bei so kalten Temperaturen zu erwarten wäre, haben die Kleinverbraucher immer noch rund acht Prozent Gas eingespart.

Für die aktuelle Woche spricht die Bundesnetzagentur angesichts des milderen Wetters von einer „stabilen“ Temperaturprognose. Aktuelle Daten zur Gas- und Stromversorgung sowie Energiepreisen finden Sie in unserem Live-Beitrag.