Ein Supermond geht am 2. Juli 2023 über der Stadt L’Aquila in Italien auf. Foto: IMAGO/NurPho/o

Zwei Besonderheiten erwarten Himmelsgucker im August. Es gibt besonders viele Sternschnuppen zu sehen. Der Vollmond zeigt sich ausnahmsweise doppelt.

Der August endet wie er begonnen hat – zumindest was den Mond am Firmament betrifft. Bereits am 1. des Monats tritt um 20.32 Uhr die Vollmondphase im Sternbild Schütze ein. Am Morgen des folgenden Tages kommt der Mond mit 357 310 Kilometer in Erdnähe.

Wie lange sind Mondphasen?

Da die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden gleichen Mondphasen – also beispielsweise von Vollmond zu Vollmond – 29,5 Tage beträgt, der August aber 31 Tage hat, kommt es in diesem Monat zu einem zweiten Vollmond.

Am 31. zeigt sich der Erdtrabant abermals voll beleuchtet, wobei er diesmal im Sternbild Wassermann steht. Die exakte Vollmondphase wird um 3.36 Uhr morgens erreicht.

Wann erscheint der Vollmond am größten?

Da der Mond am frühen Abend des 30. mit 357 181 Kilometer auch ein zweites Mal in Erdnähe kommt, so erscheint der Vollmond am größten in diesem Jahr. Manche sprechen dann gerne von einem Supermond, auch wenn der Unterschied gar nicht so groß ist.

Das Zusammenfallen von Erdnähe und Vollmond dürfte wieder zu Springfluten führen und kann Erdbeben und Vulkanausbrüche auslösen.

Was ist ein Blauer Mond?

Blauer Mond ist die landläufige Bezeichnung für einen zweiten Vollmond innerhalb eines Monats im gregorianischen Kalender. In den USA wird das Himmelsphänomen als „Blue Moon“ bezeichnet.

Woher die Bezeichnung kommt, ist nicht sicher geklärt. Der zweite Vollmond leuchtet jedenfalls nicht blau. Da ein solches Ereignis selten eintritt, bedeutet die englische Formulierung „Once in a Blue Moon“ soviel wie alle Jubeljahre mal. Der nächste Blaue Mond ist der Vollmond am 31. Mai 2026.

Für das Vorkommen eines zweiten Neumondes innerhalb eines Kalendermonats hat sich im englischen übrigens der Begriff „Black Moon“, im deutschen Schwarzer Mond, eingebürgert.

Wie oft erscheint ein Blauer Mond am Firmament?

Das ein Blauer Mond am Himmel erscheint, passiert statistisch etwa 41 Mal im Jahrhundert bzw. 412 Mal im Jahrtausend – im Durchschnitt also rund alle 2,4 Jahre, naturgemäß am häufigsten in den Monaten mit 31 Kalendertagen.

Der Begriff wurde erstmals um 1528 im englischen Sprachraum benutzt und bezeichnete dort ein seltenes Ereignis.

Nachdem der Begriff des „Blauen Mondes“ Anfang des 20. Jahrhundert verloren ging, wurde er wieder erstmals in einem Artikel in der Zeitschrift „Sky & Teleskope“ im März 1946 genannt. Der Amateurastronom James Hugh Pruett (1886-1955) schrieb dort einen Aufsatz mit dem Titel „Once in a Blue Moon“.

Kalendermonate von 2023 bis 2040, in denen die Vollmondphase zweimal vorkommt:

• August 2023

• Mai 2026

• Dezember 2028

• September 2031

• Juli 2034

• Januar 2037

• März 2037

• Oktober 2039

Wissenswertes zum Erdtrabanten

Mond-Phasen: Der Mond ist eine faszinierende Gesteinskugel im Weltall. 3476 Kilometer beträgt sein Durchmesser, 394 403 Kilometer ist er im Mittel von der Erde entfernt, die er durchschnittlich in 29,53 Tagen umrundet.

Jeden Monat durchläuft Luna (so der lateinische Name) die Phasen vom Neumond über eine zunehmende Sichel, den Halbmond, bis hin zum Vollmond und wieder zurück. Ein astronomisches Wunder, das die Menschheit seit Urzeiten fasziniert und zu einem religiösen Mysterium verklärt worden ist.

Mond-Masse: Die Masse der Erde beträgt 5,975 x 10 hoch 24 Kilogramm (das sind eine Million Milliarden Milliarden) oder 5,975 Trilliarden Tonnen. Damit wiegt der Blaue Planet 81 Mai mehr als der Mond, der 7,348 x 10 hoch 22 Kilogramm schwer ist.

Info: Mond

Mond-Phasen
Der rechte Umgang mit der Zeit gehört zur Kunst des Lebens. Doch wäre dieses Leben ohne Uhr und Kalender. Ob als gedrucktes, bebildertes oder elektronisches Kalendarium – ohne Falt-, Wand-, Tisch-, Schmuck-, Foto-, Aufstell- und digitalen Kalender geht nichts in der modernen Zeit der Beschleunigung, in der jede Minute kostbar ist wie Bares. Wir stellen einige der wichtigsten Kalendersystem vor, die sich an den Mondphasen (Lunarkalender), am Sonnenjahr (Lunarkalender oder an beiden (Lunisolarkalender) orientieren:

Julianischer Kalender
Dieser Solarkalender wurde 45 v. Chr. von dem Staatsmann und Feldherrn Gaius Julius Caesar im gesamten Römischen Reich eingeführt. Er bestand aus zwölf Monaten mit je 30 oder 31 Tagen sowie einem Monat mit 28 Tagen – durchschnittlich 365,25 Tagen. Zum ersten Mal wurde eine periodische Schaltjahresregel eingeführt. Jedes vierte Schaltjahr war damit ein Schaltjahr. Seit dem 16. Jahrhundert ist er schrittweise durch den gregorianischen Kalender abgelöst worden.

Gregorianischer Kalender
Dieser nach Papst Gregor XIII. benannte gregorianischen Kalender wurde 1582 mit der päpstlichen Bulle „Inter gravissimas“ in der gesamten katholischen Kirche verordnet. Ihm liegt eine durchschnittliche Jahreslänge von 365,2425 Tagen zugrunde. Da der julianische Kalender aufgrund des Schaltjahres auf lange Sicht nicht exakt dem Sonnenjahr entsprach, entfernte sich die Zeitrechnung immer weiter von der Realität. Ende des 16. Jahrhunderts hinkte der julianische Kalender im Verhältnis zum 4. Jahrhundert bereits dem Jahreslauf der Sonne hinterher. Um dieses Dilemma zu lösen wurden einfach zehn Kalendertage ersatzlos gestrichen. In den folgenden Jahrhunderten löste gregorianische Kalender sowohl den julianischen wie auch viele andere Systeme ab. Als letztes Land der Welt führte ihn China 1949 ein.

Jüdischer Kalender
Auch wenn sich die Juden im Alltag nach dem gregorianischen Kalender richten, ist vor allem für Gläubige der jüdische Kalender maßgeblich. Er ist ein Lunisolarkalender, der im Jahr 3761 v. Chr. mit der Zählung beginnt – dem nach der hebräischen Bibel berechneten Zeitpunkt der Schöpfung der Welt – und sich in Jahre, Monate und Tage gliedert. Wie bei jedem Mondkalender orientiert er sich an den zwölf Mond-Monaten (354 Tage). Neben dem Normaljahr gibt es Schaltjahre mit 13 Mondmonaten (384 Tage lang), um die Zeitberechnungen an das Sonnenjahr anzugleichen. Er beruht auf den wichtigsten Heilsereignissen in der Geschichte des jüdischen Volkes und wird heute vornehmlich für religiöse zwecke genutzt. Das jüdische Neujahr beginnt im Herbst mit ersten Tag des siebten Monats (Tischri), in dem nach jüdischem Glauben Gott die Menschheit erschaffen hat. wurde. Der Nisan (Beginn Mitte März/April) ist der erste Monat des Kalenders, der Monat der Erlösung, in dem das Volk Israel unter Moses aus Ägypten auszog. Der Unabhängigkeitstag, an dem die Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 gefeiert wird, fiel 2017 auf den 5. Tag des 8. Monats (Ijjar) im Jahr 5708 des jüdischen Kalenders.

Islamischer Kalender
Auch in den islamischen Ländern wird das Jahr nach dem gregorianischen, dem weltweit meistgenutzten Kalender berechnet. Der islamische Kalender, der ein reiner Mondkalender ist, wird nur noch für religiöse Zwecke benutzt. Mit seiner Hilfe bestimmen Muslime die Daten religiöser Festzeiten wie Ramadan. Die Kalenderjahre bestehen aus zwölf Mondmonaten zu 29 oder 30 Tagen. Sie sind durchschnittlich 354,3 Tage lang – also circa elf Tage kürzer als die etwa 365,25 Tage umfassenden Sonnenjahre der christlichen Zeitrechnung.

Chinesischer Kalender
Der chinesische Kalender war der offizielle Kalender des Kaiserreichs China, das nach 2132 Jahren am 1. Januar 1912 mit der Ausrufung der Republik endete. Er vereint Lunisolarkalender und Sonnenkalender miteinander und wird von Chinesen in aller Welt aber nur noch für die Berechnung traditioneller chinesischer Feiertage, wie des Neujahrsfestes Chunjie (2017 am 28. Januar gefeiert), des Frühlings-, Drachenboot- oder Mondfestes verwendet. Anhängern der chinesischen Astrologie dient er als Berechnungsgrundlage für die Festlegung günstiger und ungünstiger Tage. Jedem Jahr wird eines von zwölf Tierzeichen sowie ein Element aus der Fünf-Elemente-Lehre (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) zugeordnet, so dass sich ein Zeitkreis insgesamt 60 Jahre dauert. 2017 ist demnach das Jahr des Feuerhahns.

Maya Kalender
Andere, historische Kalender beruhen auf astronomischen Berechnungen. So orientierte sich der Kalender der alten Ägypter am Stern Sirius, dem südlichsten sichtbaren Himmelsobjekt am Winterhimmel. Auch das Kalendersystem der mesoamerikanischen Maya, basiert auf der Beobachtung der Sterne. Die Maya hatten gleich drei verschiedene Kalender, die sie für rituelle, alltägliche und historiografische Zwecke parallel nutzten und die auf einem Zwanzigerstem basierten. Der Tzolkin-Kalender wurde für religiöse Zeremonien und Wahrsagerei genutzt und umfasste 260 Tage. Der zivile Haab-Kalender teilte das Sonnenjahr in 18 Monate mit je 20 Tagen. Hinzu kamen fünf namenlose Tage, so dass Haab 365 Tage umfasste. Der dritte Kalender bestand aus einer sogenannten Langen Zählung. Er diente für astronomische Berechnungen und die Aufzeichnung geschichtlicher Epochen. Die Lange Zählung begann mit einem Tag, der nach dem gregorianischen Kalender dem 13. August 3114 v. Chr. entspricht.

Andere Kalender
Neben diesen Kalendern gibt es hunderte weitere an Sonne, Mond oder beiden orientierten Systeme zur Berechnung der Zeit wie dem sowjetischen Revolutionskalender (von 1929 bis 1940 in der Sowjetunion in Gebrauch), dem Französischen Revolutionskalender (der offiziell von 1792 bis 1805 galt und mit dem 15. Juli 1789, der Erstürmung der Bastille, begann), dem zoroastrischen Kalender (ein Sonnenkalender, der von den Parsen, einer aus Persien stammende ethnisch-religiöse Gruppe, verwendet wird) oder dem koptischen Kalender (der bis heute von der koptisch-orthodoxen Kirche verwendet wird und auf dem altägyptischen Sternenkalender beruht).