Wenn eine Katze sich so auf den Rücken wirft und alle vier Pfoten von sich streckt, hat sie nur einen Wunsch: Streichel mich! Und zwar sofort! Foto: AP/dpa

Miau. Damit fängt das Rätsel schon an. Warum maunzen Katzen, wenn Menschen in der Nähe sind? Warum werfen sie sich beim Streicheln auf den Rücken? Und: Was macht einen Kater eigentlich zum Kater und eine Katze zur Katze?

Die Katze ist mit Abstand das beliebteste Haustier in Deutschland. Rund 15,2 Millionen Samtpfoten lebten Schätzungen zufolge unter deutschen Dächern. Damit ist im Durchschnitt in rund jedem fünften Haushalt eine Katze oder ein Kater zu Hause. Nach 16 Lebensjahren summieren sich die Kosten für eine Mieze bei guter Pflege nach Berechnungen des Deutschen Tierschutzbundes auf rund 12 000 Euro.

Am 8. August ist Weltkatzentag

Doch es geht nicht nur ums Geld. Die viel entscheidendere Frage ist: Katze oder Kater? Um sich für das eine oder andere Geschlecht zu entscheiden, muss man wissen, was einen Kater zum Kater und eine Katze zur Katze macht.

8. August ist Weltkatzentag

Wir haben für Sie die wichtigsten Infos zum Leben mit Katzen zum Weltkatzentag am 8. August zusammengestellt.

Hunde haben ein Frauchen oder Herrchen, Katzen haben Personal. Jeder, der mit Katze(n) zusammenlebt, wird dies bestätigen. Katzen haben sich trotz Domestizierung ihren Stolz, Eigensinn und ihre Unabhängigkeit bewahrt. Unterwürfiges Verhalten ist ihnen fremd. Foto: dpa
Bei „Felis silvestris catus“, der Hauskatze, gibt es – anders als beim gendersüchtigen Menschen – zwei Geschlechtsidentitäten: Femme und Male. Dragqueens, Trans-Kater, Trans-Feline, Gender variable, Genderqueer und interfeline Samtpfoten sind in der Natur nicht vorgesehen. Foto: dpa
Das Geschlecht ist bei einer reinen Wohnungskatze weniger entscheidend als der Charakter, der das Verhalten des Tieres sehr viel stärker prägt. Deshalb ist es wichtig, sich langsam kennenzulernen und aneinander zu gewöhnen. Foto: dpa
Möchten Sie allerdings zwei oder mehr Katzen zuhause halten, ist das Geschlecht ein wichtiges Kriterium. Kater sind in der Regel deutlich größer, schwerer und kräftiger als Katzen. Außerdem kann sich ihr Spielverhalten unterscheiden, so dass es mitunter disharmonisch zugeht. Foto: dpa
Kater sind Raufbolde und Grobiane, die sich gerne kloppen und ans Fell gehen. Katzenmädels spielen viel lieber Fangen, Verstecken und putzen sich fein raus, damit sie schön sind. Foto: dpa
Katern muss man andauernd bestätigen, was für coole Typen sie sind. Ihr Selbstbewusstsein bekommt schnell einen Knacks, wenn sie das Gefühl haben, sie könnten in den Augen ihres menschlichen Dosenöffners nicht die Allertollsten sein. Foto: dpa
Kater tragen das Krieger-Gen in sich. Sie müssen sich beweisen und jedem Zwei- und Vierbeiner zeigen, dass sie der Kater im Haus sind. Einem treuherzigen Kater-Blick sollten sie nicht trauen. Kater wollen immer der Boss sein. Alles andere würde ihr Ego kränken Foto: dpa
dWenn Sie das Eingesperrtsein von Katzen im Haus als unkätzisch empfinden und es nicht ertragen, dass Ihre Katze den ganzen lieben langen Tag sehnsüchtig aus dem Fenster schaut, sollten sie besser auf ein solches Wuschel-Wesen verzichten. Foto: dpa
Die Kastration bei Kater und Katze ist ein Routineeingriff, der nicht nur unerwünschten Nachwuchs verhindert, sondern auch das Zusammenleben erleichtert. Am besten werden Stubentiger kastriert, bevor sie geschlechtsreif werden. Foto: dpa
Katzen und Kater nehmen nach der Kastration gleichermaßen an Gewicht zu. Das liegt daran, dass sie für die Menge Futter, die sie fressen, zu wenig Kalorien verbrauchen. Kastraten sind weniger aktiv und vertreiben sich die Zeit am liebsten mit Schlafen und Mampfen. Foto: dpa
Kater sind oft aufdringlicher und heischen mehr um Aufmerksamkeit als Katzen. Wenn Sie Ihren Kater anraunzen: „Kater, ich hab gerade keine Zeit, lass mich in Ruhe!“ kann es sein, dass er ihnen die Abfuhr tagelang übel nimmt und nicht mehr zum Kuscheln vorbeikommt. Foto: d++pa
Meist genügen Kater sich selbst. Oder sie werden Teil einer Kater-Gang, die nachts um die Häuser zieht und vierbeinige, befellte Damen anmacht. Unter ihresgleichen können Kater spielerisch ihre Kräfte messen. Foto: dpa
Katzen sind sehr reinlich. Ein typischer Katzentag ist mit Schlafen, Putzen, Fressen und Streunern voll ausgefüllt. Verhaltensforscher haben nachgewiesen, dass (Haus)kater deutlich weniger Zeit mit Fellpflege verbringen als (Haus)katzen. Foto: dpa
Vor allem junge Kater sind Raufbolde. Wenn sie ins Halbstarkenalter kommen, kann es zu Hause ziemlich wild hergehen. Kater spielen viel ruppiger miteinander als Katzen. Da der Mann der Frau körperlich meist überlegen ist, ist ein Kater-Katzen-Duo oft keine günstige Konstellation. Foto: dpa
Katzen sind überaus gesellige Wesen – wenn sie denn genug Freiraum für ihre persönlichen Bedürfnisse haben. Sie lieben Treffs und Sit-ins in zerwühlten Betten und auf kuscheligen Sofas, wo sie es sich mit den anderen kätzischen Mitbewohnern so richtig gemütlich machen. Foto: dpa
Kater lben ihre Unabhängigkeit und genießen ausgedehnte Spaziergänge, vor allem wenn sie nicht kastriert sind. Katzen bleiben eher in der Nähe ihres Zuhauses. Ihr Revier ist deutlicher kleiner als dass ihrer männlichen Artgenossen. Foto: dpa
Katzen haben eine Engelsgeduld, wenn es darum geht ihren Willen durchzusetzen. Umgekehrt sind sie mitfühlend und empathisch. So kann es passieren, dass sich Ihre Katze geduldig stundenlang zu Ihnen ins bett legt, wenn Sie sich mal unwohl fühlen. Foto: dpa
Wenn Sie Harmonie und häuslichen Frieden über alles schätzen, sollten Sie sich für ein Katzen-Duo/-Trio oder eine entsprechende Kater-Population entscheiden. Die Chance, dass sich die Tiere vertragen, ist bei gleichgeschlechtlichen Artgenossen größer. Foto: dpa
Die Lieblingsbeschäftigung von Hauskatzen? Schlafen. Wenn eine Katze so genüsslich gähnt, können Sie sich sicher: Es geht ihrem Stubentiger richtig gut. Foto: d/pa
Hunde, die bellen, beißen nicht. Wer dieses Sprichwort erfunden hat, hatte entweder keine Ahnung von Caniden oder war bisher nur Pinschern begegnet. Aus Sicht der Katze sieht das schon ganz anders aus. Wenn – wie auf dem oberen Bild – ein Kläffer ihren Weg kreuzt, haut sie lieber ab. Dem Hund könnte ja noch was passieren. Foto: dpa/Monika Skolimowska
Katzen sind sehr reinliche Tiere. Gammeliges Futter und ein dreckiges Katzenklo gehen gar nicht. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Stubentiger seinen Stuhlgang hinterm Sofa hinmacht, greifen Sie zur Katzenkloschaufel und machen die Kacka-Häufchen weg. Foto: Imago//Bihlmayer Photografie
In der Not frisst der Teufel Fliegen, heißt es im Volksmund. Auch Katzen würgen ekliges Futter (wie das auf dem Bild) runter, wenn die Alternative Verhungern wäre. Doch eigentlich sind unsere geliebten Fellnasen launische Feinschmecker und wollen auch mit leckerem Sachen verwöhnt werden. Foto: Imago/Nurphot

Existieren digitale Katzen-Welten?

Aber ja. Wir stellen hier beispielhaft zwei digitale Phänomene im Netz vor,

Lolcatbible: Die Heilige Schrift auf Kätzisch

Katzen-Fans haben das Buch der Bücher, die Bibel, in das Katzen-Kauderwelsch „Lol“ (Abkürzung für die englischen Wörter „Laughing out loud“, laut lachen) übertragen. In der „Lolcatbible“ ist Gott die Oberkatze Ceiling Cat, die durch ein Loch in einer Zimmerdecke schaut und aus purer Langeweile die Welt erschafft.

Der erste Satz der Bibel „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (Buch Genesis Kapitel 1, Vers 1) heißt auf Lol: „Oh hai. In teh beginnin Ceiling Cat maded teh skiez An da Urfs, but he did not eated dem.“ Was übersetzt so viel heißt wie: „Die Decken-Katze machte Himmel und Erde, aber aß sie nicht.“

So geht es Hunderte von Seiten bis zum Ende der Welt in der Geheimen Offenbarung des Johannes im Neuen Testament. 

Pet Content: Putzige Tier-Videos

Nicht nur Katzen-Videos, Pet Content insgesamt (Online-Inhalte mit diversen Lieblingstieren) sind scon seit Jahren der absolute Burner im Netz. Auf Reddit, Youtube und Instagram halten sich Katzen- und Hunde-Inhalte die Waage. Auf Tumblr und BuzzFeed gibt es mehr Hunde- als Katzen-Videos.

Auch mit Einhörnchen, Faultieren, Pandas, Spechten und Eulen lassen sich Millionen Klicks erzielen. Aber keine Tierart ist so zeitlos beliebt und die perfekte Projektionsfläche für menschliche Emotionen wie „Felis silvestris catus“ - die Hauskatze.

Katzen haben etwas Urbildliches, Prototypisches. Die Vorstellungen, wie Katzen auszusehen haben, hat sich seit den Pharaonen bis heute nicht wesentlich verändert.