Inspirationscoach Norman Gräter tritt am 24. März in der Porsche-Arena auf. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Vor sechs Jahren hatte sich Norman Gräter das Ziel gesetzt, am 24. März 2020, seinem 43. Geburtstag, in der vollen Porsche-Arena zu sprechen. So wie es derzeit aussieht, wird das dem Inspirationscoach gelingen.

Bad CannstattV or sechs Jahren hatte Norman Gräter eine Vision: An seinem 43. Geburtstag, dem 25. März 2020, will er in der vollen Porsche-Arena auftreten und erzählen, wie man seine Ziele erreichen kann. Der Termin rückt näher und es sieht so aus, als ob die Vision Wirklichkeit wird. Derzeit sind 2000 Eintrittskarten verkauft.

„Das war schon eine verrückte Idee“, gibt der Künzelsauer zu. Gerade mal zwei Vorträge hatte Gräter bis dato gehalten. Er war damals Eventmanager, leitete den Entertainmentbereich und nutzte vor den Events die Gelegenheit, mit den Stars und Prominenten zu reden – darüber, was am wichtigsten ist, um erfolgreich zu sein. Was ihm Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Michelle Obama, Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und viele andere erzählt haben, speicherte er ab. „Das war der Beginn meiner Rednertätigkeit.“ Denn gleich sein erster Auftritt kam gut an. Schnell merkte er, „Das ist genau meins. Da gehöre ich hin.“

Inzwischen lebt er davon, hat bereits drei Mal den Europameistertitel im öffentlichen Reden errungen. Gräter wird gebucht, um den Zuhörern zu erklären, wie man Ziele erreicht. „Das beginnt im Kopf“, betont der Inspirationscoach. Er weiß noch, wie er bei einem Event im Hotelzimmer in Hamburg auf die Elbe blickte und überlegte, wie er viel mehr Menschen erreichen könne. „Die Idee mit der Porsche-Arena war geboren.“ Und mit C2-Concerts ein Verbündeter gefunden, der bereit ist, die Idee umzusetzen. „Das hört sich verrückt an, das machen wir“, erläutert C2-Geschäftsführer Christian Doll.

Vision Wirklichkeit werden lassen

Sechs Jahre hatte Gräter Zeit zu testen, seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen und den Besuchern der Porsche-Arena „seinen Weg nach 2020“ näherzubringen. Er schreibt Tagebuch, betreibt einen Blog. Am Veranstaltungstag endet der Eintrag, wird alles in einem Buch veröffentlicht, das allen Zuhörern des Abends zur Verfügung gestellt wird und im Eintrittspreis enthalten ist. „Die meisten Menschen haben kein Ziel.“ Denen will Gräter bewusst machen, nicht nur auf das Problem zu schauen, sondern ein Ziel anzugehen.

Gräter ist nicht allein auf der Bühne. Denn Menschen erreiche man nur über große Emotionen – große Freude oder großer Schmerz. Zur Unterstützung hat er 80 Personen dabei: ein Orchester, eine Live-Band und 30 Sängerinnen und Sänger. „Ich nutze die Macht der Musik.“ Zudem gibt es Videoeinspielungen und Interviewpartner. „Das wird keine Ego-Nummer“ betont Gräter. „Mein Antrieb ist es, Menschen zu erreichen.“

Ankermethode entwickelt

Dazu hat er die Ankermethode entwickelt. Das A steht für Anfangen, den ersten Schritt machen. N für neu Ausrichten, K für konsequent sein, E für Emotionen und R für Resultat. Im Lauf der Jahre kam zum Anker noch ein N dazu, wurde Ankern daraus. Denn es geht ja nicht nur aufwärts. Rückschläge bleiben nicht aus. Man hängt fest oder im Loch. Dieses N steht für Netzwerk. „Wenn wir zusammen arbeiten, erreichen wir viel mehr.“

Zu jedem der Buchstaben steht ihm ein Interviewpartner zur Verfügung. Etwa Zukunftsforscher Gabor Janzsky, der Tipps gibt, wie man sich durch Planung angstfreier in die Zukunft bewegen kann. Robert Bathyi, inzwischen Leiter und Dirigent des Orchesters Szi-Rom aus Budapest, war bei Gräters erstem Vortrag 2014. „Er war am Boden, wollte aufgeben“, beschreibt ihn Gräter. „Er hatte ein Patent auf Fettnäpfchen, ließ keines aus.“ Danach erfolgte seine erfolgreiche Neuausrichtung. „Eine Veränderung zum Besseren ist möglich.“ Christiana Hohl und Anouk Bindels, die Gesprächspartner für E wie Emotionen sind inzwischen Trainer des Neurowissenschaftlers Joe Dispenza, der in seiner Arbeit anhand von Gehirnscans und anderer Forschungen zeigt, was die Kraft der Gedanken mit uns macht. Die beiden Frauen waren dem Tod geweiht, stehen Gräter Rede und Antwort, wie sie überlebt haben.

Für einen guten Zweck

Hinter der Veranstaltung, die um 19.30 Uhr beginnt, drei Stunden dauern kann und bestuhlt ist, steht ein guter Zweck. Die Nettoeinnahmen gehen ans Projekt „seeing is believing“, das dafür sorgt, dass Kindern in Afrika, die an einer heilbaren Augenkrankheit leiden, durch eine OP ihr Augenlicht wieder erlangen.

Gräter steht vor der Verwirklichung seines Ziels. Wie geht es weiter? „Ich würde gerne auf Tour gehen, mehr Menschen erreichen und bis 2030 einmal im Madison Square Garden in New York auftreten.“ Eine klare Ansage .