Manchmal hilft nur noch Planschen. Foto: IMAGO/Pixsell/IMAGO/Leonardo Bosnar/PIXSELL

Hohe Temperaturen sind eine Belastung für Hunde. Anders als Menschen können sie ihre eigene Körpertemperatur nur schlecht regulieren. Wie Hundebesitzer ihre Vierbeiner abkühlen können, verrät eine Tierschutz-Expertin.

32 Grad, pralle Sonne und keine Wolken – auf dem Freibadparkplatz befreien Feuerwehrmänner einen fast reglosen Hund aus dem Kofferraum und bringen ihn ins Tierheim. „Das passiert grade sehr oft“, meint Petra Veiel, Tierschutzlehrerin und Sprecherin vom Tierheim Stuttgart, das zum Landestierschutzverband Baden-Württemberg gehört.

„Man darf die Hitze nicht unterschätzen“, warnt Feil. Denn die hohen Temperaturen verwandeln den Innenraum schon nach kurzer Zeit in einen Backofen und können für den Hund im schlimmsten Fall tödlich enden. Neben der goldenen Regel, den Hund unter keinen Umständen – auch nicht „nur kurz“- im Auto zu lassen gibt es einige Tipps, wie Hundehalter ihre Vierbeiner mit der Hitze helfen können.

Fünf kalte Tipps für die Vierbeiner

•„Die Mittagssonne vermeiden und früh morgens und spät abends spazieren gehen“, rät Veiel. Je nach Wohnort seien außerdem schattige Wege, Wälder oder wassernahe Gebiete der Stadt- oder Feldrunde vorzuziehen.

•Für Hunde die gerne Schwimmen, lohnt sich der morgendliche oder abendliche Besuch am See. Alternativ kann auch Kinderplanschbecken im Garten für Abkühlung sorgen.

•Viel Trinken! Hundebesitzer sollten immer darauf achten, dass der Wassernapf gefüllt ist. Wenn die Vierbeiner keine Lust zum Trinken haben, „brauchen sie Anreize“, erklärt Veiel. Ihre Empfehlung: kleine Mengen Thunfischsaft oder salzfreie, selbstgekochte Hühnerbrühe in das Wasser zu geben.

•„An besonders heißen Tagen darf es auch mal ein kleine Portion Eis sein“, sagt die Tierschutzlehrerin und verrät ihr „Hunde-Stracciatella“-Rezept: Joghurt mit Leckerlis oder Thunfisch mischen, in Eiswürfelbehältern füllen und einfrieren.

•Wenn ein Spaziergang in der Mittagshitze nicht vermieden werden kann oder der Hund empfindliche Pfoten hat, sollten diese entsprechend geschützt werden. „Dafür gibt es Hundeschuhe mit Klettverschluss, die man in jeder Zoohandlung findet.“ Nach dem Spaziergang sollten sie aber wieder abgenommen werden, damit wieder Luft an die Pfoten kommt.

Sonnenbrand und Überhitzung: Wann zum Tierarzt?

Je nach Rasse leiden manche Hunde mehr, andere weniger unter der Hitze. Bei nordischen Rassen wie Huskys staut sich durch beispielsweise mehr Wärme im Fell an als bei Hunden mit wenig Fell, wie einer Dogge. Die Symptome einer Überhitzung sind jedoch bei jedem Hund gleich: „Wenn er extrem hechelt, sich untypisch verhält und sich fast nicht mehr bewegt, sollte man zum Tierarzt“, mahnt Veiel. Tauchen zusätzlich Pusteln an der Hundenase aus, sei das ein Indiz für Sonnenbrand. Aber auch ohne diese Symptome sollten Hundehalter ihre Vierbeiner im Sommer gut beobachten. „Sobald einem etwas komisch vorkommt, sollte man zum Tierarzt gehen“, appelliert Expertin Veiel.