Im Umkreis von Ballungszentren ist die Wohnungssuche oftmals besonders schwierig. Foto: dpa/Paul Zinken

Stephan Kippes ist Professor für Immobilienmarketing an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Wenn es um fehlenden Wohnraum geht, setzt er auf kreative Lösungen – wie etwa Werkswohnungen.

Stephan Kippes, Professor für Immobilienmarketing an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und Pressesprecher des Immobilienverbandes Süd, hat Tipps für Bauherren aller Art.

Herr Kippes, haben Sie eine Erklärung, warum das Thema Immobilienmarkt so schlecht abgeschnitten hat?

Die Kosten fürs Wohnen im Umkreis von Ballungszentren wie Stuttgart sind der größte Block für viele Menschen, das ist im Kreis Ludwigsburg nicht anders. Besser wird es nur, wenn man sich weiter vom Brennpunkt Stuttgart entfernt.

Welche Möglichkeiten haben Kommunen, um mehr Wohnraum zu schaffen?

Eine Patentlösung gibt es leider nicht, das Problem lässt sich nur erträglich handhaben. Eine Möglichkeit ist die wohldosierte Ausweisung von Bauland. Helfen würde auch Nachverdichtung in Wohnbereichen und die Umwidmung von Gewerbe- in Wohnflächen. Man sollte aber auch die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen: Mit Werkswohnungen könnten sie qualifiziertes Personal anlocken.

Wie können Bauherren und Mieter mit Problemen wie ausgebuchten Handwerkern, Lieferschwierigkeiten und explodierenden Preisen umgehen?

Das eigentliche Problem ist, dass sich die Hypothekenzinsen in den vergangenen 18  Monaten vervierfacht haben. Das bremst den Immobilienmarkt aus und erhöht den Druck auf den Mietwohnungsmarkt. Käufer sollten auf Vergleichsportalen nach guten Zinsangeboten schauen, sie haben eine bessere Verhandlungsposition als Verkäufer.