Mädchen wurden laut der Statistik anteilig häufiger wegen psychischer Erkrankungen behandelt als Jungen (Symbolbild). Foto: dpa/Fabian Sommer

Knapp 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die 2021 im Krankenhaus behandelt wurden, waren wegen psychischer Erkrankungen wie Depressionen dort. Damit sind solche Erkrankungen bei ihnen die häufigste Ursache für eine stationäre Aufnahme.

Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen sind bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Ursache für eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus. Knapp 81 000 der rund 427.600 Krankenhauspatientinnen und -patienten im Alter von 10 bis 17 Jahren wurden aufgrund von Depressionen oder anderer Leiden stationär behandelt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Dieser Wert entsprach demnach 19 Prozent aller Krankenhausbehandlungen in dieser Altersgruppe.

Unterschied zwischen Mädchen und Jungen

Die zweithäufigste Ursache für einen Klinikaufenthalt waren demnach Verletzungen und Vergiftungen (79.700 Fälle), gefolgt von Symptomen ohne spezifischere Diagnose, etwa Bauch- oder Kopfschmerzen (46.100 Fälle). Mädchen wurden der Statistik zufolge anteilig häufiger wegen psychischer Erkrankungen behandelt als Jungen.

Am häufigsten wurden psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche laut den Statistikern wegen Depressionen im Krankenhaus aufgenommen. Im Jahr 2021 seien 21.900 Heranwachsende wegen depressiver Episoden in Behandlung gewesen. Die zweithäufigste Ursache waren mit 9.300 Fällen alkoholbedingte Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Dazu zählen etwa Abhängigkeits- oder Entzugssyndrome.

Im Vergleich zu Erwachsenen ab 18 Jahren ist der Anteil der stationären Behandlungen aus psychischen Gründen bei Kindern und Jugendlichen deutlich größer. So machten solche Diagnosen bei Volljährigen den Angaben zufolge sechs Prozent der insgesamt 15,3 Millionen Behandlungen aus. Erfasst wurde jeweils die Zahl der stationären Behandlungsfälle. Mehrfachnennungen sind möglich.