Polizisten sperren den Eingang zur Rainbow Bridge. Der Grenzübergang zwischen den USA und Kanada wurde geschlossen, nachdem ein Fahrzeug an einem Kontrollpunkt auf einer Brücke in der Nähe der Niagara Fälle explodiert war. Foto: dpa/Derek Gee

Kurz vor dem Thanksgiving-Fest schockt ein Vorfall an der Grenze zu Kanada die USA: Ein Auto explodiert am Grenzübergang in der Nähe der berühmten Niagarafälle. Die Hintergründe sind zunächst unklar.

An der Grenze zwischen den USA und Kanada ist ein Auto explodiert. Der Vorfall sei am Grenzübergang zwischen dem US-Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario in der Nähe der berühmten Niagarafälle geschehen, teilte die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, am Mittwoch per Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, mit.

„Wir nehmen das außerordentlich ernst“, sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau. Man sei in engem Kontakt mit den US-Behörden. Insgesamt vier Grenzübergänge seien geschlossen worden.

Zwei Insassen offenbar tot

Der genaue Ablauf des Vorfalls war zunächst unklar, es gab widersprüchliche Angaben. Einem Augenzeugen zufolge flog das betreffende Auto mehrere Meter hoch durch die Luft. Das Fahrzeug sei am Mittwochmittag (Ortszeit) auf der US-Seite mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Grenze zu Kanada gefahren, sagte Augenzeuge Rickie Wilson vor TV-Kameras. Dann sei es drei bis vier Meter hoch durch die Luft geflogen und schließlich explodiert.

Die zwei Insassen des Autos seien tot, berichtete der US-Sender CNN zunächst unter Berufung auf nicht namentlich genannt Quellen - später war von mindestens einem Toten die Rede. Ansonsten gebe es keine weiteren Todesopfer, hieß es. Offizielle Angaben gab es zunächst nicht. Ein Grenzbeamter wurde Medienberichten leicht verletzt. Zum Ausmaß der Schäden an den Grenzeinrichtungen gab es zunächst keine Details.

Fotos zeigen Trümmer und ein starkes Polizeiaufgebot

Das FBI in Buffalo und die Verkehrsbehörde der Grenze bestätigten den Vorfall. Er werde untersucht, hieß es vom FBI in Buffalo. Auf Fotos waren Trümmer und ein starkes Polizeiaufgebot an dem Grenzübergang zu sehen. Der Regierungsvorsitzende der Provinz Ontario, Doug Ford, teilte mit, auch auf kanadischer Seite seien die Ermittlungsbehörden eingebunden.

Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden. Er und sein Team verfolgten die Entwicklungen genau. Hochul kündigte an, nach Buffalo zu reisen und dort Polizei und Rettungskräfte zu treffen.

Grenzübergänge gesperrt

Die Polizei des Bundesstaates arbeite gemeinsam mit der für Terrorismus zuständigen Einheit der Bundespolizei FBI daran, alle Zugangswege nach New York zu beobachten, teilte Hochul weiter mit. Auch drei weitere Grenzübergänge zu Kanada im Westen New Yorks wurden zunächst gesperrt, hieß es von den Behörden. An weiteren Grenzübergängen sowie an einigen Flughäfen seien die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Einige offizielle Gebäude in Städten nahe des Vorfalls schlossen früher als üblich.

Am Donnerstag steht in den USA der Feiertag Thanksgiving an, zu dem sich traditionell Familie und Freunde treffen. Der Tag davor hat mit das größte Verkehrsaufkommen des ganzen Jahres.