Verkehrsminister Winfried Hermann (rechts) mit Projektleiter Walter Naumann im „Alfried“-Auto Foto: Hildegard Nagler

Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat ein Unternehmen am Bodensee besucht, dem der Fokuswechsel vom klassischen Zuliefergeschäft hin zu neuen Technologien gelungen ist.

Als „Highlight“ seiner Sommertour hat Verkehrsminister Winfried Hermann seinen Besuch bei der Eto-Gruppe Technologies in Stockach bezeichnet: Das als Automobilzulieferer bekannt gewordene Stiftungsunternehmen hat den Sprung zu neuen Technologien und zur Digitalisierung vollzogen.

Vereinfachend könnte man von einer Art Spielwiese reden: Aufgabe von rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Bodensee und 20 weiteren im Eto-Werk in Indien ist es, neue Produkte zu kreieren. Ihrer Fantasie ist dabei laut Eto keine Grenze gesetzt. So ist das Unternehmen, das 2400 Menschen weltweit beschäftigt, unter anderem auch in der Landwirtschaft tätig: Dank Sensoren, die Daten erfassen, welche dann verarbeitet werden, ist es Landwirten möglich, 20 bis 30 Prozent und im kommenden Jahr womöglich gar 50 Prozent an Spritzmitteln einzusparen.

Projekt soll Vorbild für andere Orte sein

Das Unternehmen arbeitet zudem im Projekt „Alfried“ – für automatisiertes und vernetztes Fahren am Testfeld Friedrichshafen – mit. Dort geht es darum, Ware in möglichst kurzer Zeit möglichst schnell mit möglichst wenig Fahrten an ihr Ziel zu bringen. Das Unternehmen hat intelligente Leitpfosten entwickelt, von denen demnächst 100 Stück im Raum Friedrichshafen an den Straßen aufgestellt werden.

Auf einem Parcours erfuhr der Minister im wahrsten Sinn des Wortes, wie autonome Fahrzeuge beispielsweise durch Baustellen geleitet werden. Das Projekt, das noch bis Ende des Jahres läuft, soll für andere Regionen und Städte Vorbildcharakter haben.

Auch für Fahrradkuriere hat das Stockacher Unternehmen eine Technologie parat: Virtuell könnten die Kuriere etwa sehen, wo noch ein Päckchen abgeholt werden kann, und so für eine bessere Auslastung sorgen und Leerfahrten vermeiden. Dafür arbeitet das Unternehmen mit Swarm Logistics aus Stuttgart zusammen. Ein weiteres Projekt von Eto ist ein Hausnotruf-System, das demnächst auf den Markt kommen soll.

Minister zeigt sich zufrieden

Die Marschrichtung ist laut Geschäftsführer Michael Schwabe klar: Schauen, wo man die selbst entwickelte Hightech anwenden kann. „Wir schauen optimistisch in die Zukunft“, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens, das sich durch die Entwicklung und Produktion von elektromagnetischen Ventilen, Aktoren, Magnetventilen, Sensoren und Systemmodulen für die Automobilindustrie sowie den Nutzfahrzeug- und Industriesektor international einen Namen gemacht hat.

Verkehrsminister Hermann nach seinen Einblicken in Stockach optimistisch, was den Wandel hin zur Digitalisierung anbelangt. „Wir haben Unternehmen, die können unglaublich viel und schreiben Erfolgsgeschichten.“