Das Licht auf Belgiens Straßen bleibt in Zukunft aus. In der Stadt und vor allem auf den Autobahnen soll auf diese Weise Energie gespart werden. Foto: dpa/Martin Schutt

Auf Belgiens Autobahnen wird die Beleuchtung in Zukunft ausgeknipst.

Belgien ist das Land der Autobahnen. Fast 2000 Straßenkilometer legen sich wie ein dichtes Netz über die Landschaft. Anders als auf deutschen Autobahnen werden die Fahrer allerdings durch ein Tempolimit auf 120 abgebremst. Aber es gibt einen anderen Luxus: nachts sind die Straßen beleuchtet – bisher jedenfalls. Denn auch in Belgien muss Energie gespart werden, weshalb in den kommenden Monaten im wallonischen Teil des Landes auf den Autobahnen die Lichter ausgehen.

Sparen während der Energiekrise

Man müsse angesichts der Energiekrise nach Einsparmöglichkeiten suchen, erklärte der dortige Energieminister Philippe Henry, also bleiben die Straßen in diesem Winter zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens dunkel. Es gibt aber Ausnahmen: Autobahnkreuze, Auf- und -abfahrten sowie Baustellen bleiben rund um die Uhr beleuchtet.

Aktion mit technischen Problemen

Die ganze Sparaktion hat allerdings einen technisch bedingten Haken. Abgeschaltet werden können nur die neu installierten rund 20 000 LED-Lampen. Bei den älteren Modellen ist das nicht möglich, heißt es von der zuständigen Behörde entschuldigend. Die wallonische Regierung versichert aber, dass auch diese restlichen 5000 Lampen so schnell wie möglich ausgetauscht würden. Das sei Teil eines groß angelegten Modernisierungsplans für die Straßenbeleuchtung, der sich über 20 Jahre erstreckt. Insgesamt werden in dieser Zeit im ganzen Land an allen Straßen mehr als 100 000 Lampen erneuert.

Eine These ohne praktischen Beleg

Eingeführt wurde die nächtliche Beleuchtung der belgischen Autobahnen vor rund 60 Jahren. Verkehrsexperten gingen damals davon aus, dass sich dadurch die Zahl der Unfälle wesentlich reduzieren lasse. Diese These konnte in der Praxis allerdings nie erhärtet werden, die Lampen blieben aber dennoch an.