Die neue, größere Trölsch-Filiale. Foto: J. Bach

Der Bäcker Trölsch hat seine Filiale im Leo-Center um die Fläche des ehemaligen Nachbars Hussel erweitert. Die Eröffnung kommt kurz nach dem Bekanntwerden der Karstadt-Schließung.

Alpenlaibe, Sesamkringel, Schokocroissant und Erdbeertörtchen reihen sich in den Auslagen der brandneuen Trölsch-Filiale im Leo-Center, während im Hintergrund die Kaffeemaschine rattert, im Café-Bereich die Tassen klirren und im Sekundentakt Papiertüten voller Backwaren über die Theken gereicht werden . Am Tag der offiziellen Eröffnung ist es im sanierten und erweiterten Standort der Münchinger Bäckereikette schon rappelvoll. Besonders heiße Ware: Die Eröffnungstüte mit Hefekranz, Bauernbrot und Brötchen. So mancher Kunde habe das Geschäft bereits mit mehreren solcher Tüten verlassen, berichtet Fabian Trölsch aus der Geschäftsführung des Unternehmens. Bereits am Vortag hatte die Filiale für ein „Soft-Opening“ geöffnet. Bei dieser Generalprobe habe es erst mal „ein riesen Chaos“ gegeben. Wo soll welches Brot im Regal platziert werden? Fragen wie diese mussten vor dem Eröffnungstag erst einmal geklärt werden.

Seit Anfang an dabei

Im Leo-Center ist Trölsch Mieter der ersten Stunde. Seit 1973 gibt es hier eine Filiale der Bäckereikette, früher sogar ein Café im Obergeschoss. In den letzten Jahren hatte sich die Bäckerei dann im verhältnismäßig kleinen Ladengeschäft neben dem Süßwaren-Fachgeschäft Hussel eingerichtet – mit wenig Sitzmöglichkeiten. „Wir wollten wieder ein Café bieten, in dem sich die Kunden wohlfühlen“, so Fabian Trölsch. „Und auch den Mitarbeitern einen tollen Arbeitsplatz bieten.“

Als die Hussel GmbH, die zur insolventen Deutschen Confiserie Holding gehört, ihre Fläche im Leo-Center aufgab, schlug die Firma Trölsch also schnell zu. In sechs Wochen war die Erweiterung auf die benachbarte Ladenfläche vollbracht. Wie früher gibt es zwei, wenn auch wesentlich größere, Verkaufstheken: Rechts die Konditorei mit edler Marmor- und Holzoptik, links der Bäckerei-Bereich mit hochgestapelten Brotlaiben mit dem traditionell-rustikalen Flair. Aus der Backstube, in der die Teiglinge aus Korntal-Münchingen in den Backofen wandern, blitzen dunkelgrüne Kacheln hervor, und im Café-Bereich hinten wird der Heimat des neuen Standorts mit einer Abbildung des Engelbergturms gehuldigt. Wenn auch für viele Kunden die Sitzmöglichkeiten das Highlight der neuen Filiale seien mögen – die Generalüberholung des Geschäfts war ebenfalls nötig. „Die alte Filiale war schon 20 Jahre alt“, so Trölsch. Bei den Kunden kommt das gut an: Bereits am Vormittag sind die Tische besetzt mit Menschen, die zum späten Frühstück oder frühen Mittagssnack gekommen sind. „Die Renovierung war nötig“, berichtet etwa Lydia Arzt, die mit ihrer Freundin Adelina Cioffi zum Kaffeetrinken gekommen und schon lange Jahre Kundin der Filiale ist. „Da habe ich lange drauf gewartet.“ Über den herausgeputzten Arbeitsplatz freut sich auch Gabi Kilian, die seit acht Jahren bei Trölsch im Leo-Center arbeitet. „Ich habe jetzt wieder eine schön große Theke“, sagt sie.

Mit Trölsch-Erweiterung: Ein Leerstand weniger

Für das Leo-Center selbst bedeutet die Trölsch-Erweiterung: Ein Leerstand weniger. Hier warten aktuell mehrere Flächen auf neue Mieter, zuletzt hatte die angekündigten Schließung der Karstadt-Filiale für Aufruhr gesorgt. Das Leo-Center verliert damit den größten Frequenzbringer. „Natürlich schade“ sei das, kommentiert Fabian Trölsch, weiß aber auch, dass die Existenz der Leonberger Kartstadt-Filiale schon länger auf der Kippe stand. „Ich hoffe, dass tolle, neue Mieter einziehen“, sagt er. „Das muss man auch als Chance sehen. Ein junges Publikum würde dem Leo-Center gut tun.“ Mit dem Standort im Einkaufszentrum ist Trölsch weiterhin glücklich: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Leo-Center und wollen am Standort festhalten.“