An der Ostseeküste sind fürs Wochenende extreme Wetterereignisse gemeldet. (Archivbild) Foto: IMAGO/Andreas Franke

Aufgrund einer Sturmflutwarnung bittet die dänische Polizei, alle Anwohner und Feriengäste an der dänischen Ostseeküste, ihre Häuser bis spätestens Freitagmorgen zu verlassen. Sturmfluten drohen auch an der deutschen Ostseeküste.

Der Ostwind soll zum Sturm werden und das Wasser der Ostsee in die Buchten und Förden Schleswig-Holsteins treiben. Für niedrig gelegene Bereiche bedeutet das Gefahr.

Die Menschen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste müssen sich auf eine schwere Sturmflut einstellen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erwartet Wasserstände bis zu zwei Meter über dem mittleren Wasserstand in der Flensburger Förde.

Strände könnten ebenfalls überflutet werden

In der Kieler Bucht soll das Wasser bis zu 1,3 Meter am Donnerstagabend, bis zu 1,5 Meter in der Nacht zu Freitag und bis zu 1,8 Meter am Freitag über den Normalwert steigen. In der Lübecker Bucht erwartet das BSH jeweils um zehn Zentimeter geringere Höchststände des Wassers. In niedrig gelegene Bereichen etwa in Lübeck und Flensburg drohen Überflutungen. Auch die Strände können überflutet werden und an den Steilküsten drohen bei hohen Wasserständen und Wellengang Abbrüche.

Nach Angaben des BSH beginnt an der Ostseeküste eine Sturmflut bei einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalwert. Ab 1,25 Meter wird von einer mittleren Sturmflut und ab 1,5 Metern von einer schweren Sturmflut gesprochen. Steigt das Wasser um mehr als zwei Meter, ist das eine sehr schwere Sturmflut. Anders als in der Nordsee spielt der Tidenhub in der Ostsee praktisch keine Rolle. Die Wasserstände steigen vor allem, wenn Sturm aus östlichen Richtungen das Wasser gegen die schleswig-holsteinische Küste schiebt.

Polizei in Dänemark fordert Urlauber und Anwohner auf, Häuser zu verlassen

Anwohner und Urlauber an der Ostseeküste im Süden und im Osten Dänemarks sollen spätestens am Freitagmorgen das Küstengebiet verlassen. Dazu forderte die dänische Polizei am Donnerstag aufgrund einer zu erwartenden Sturmflut auf. Betroffen seien demnach unter anderem die auch bei deutschen Urlaubern beliebten Sommerhausgegenden an den Südküsten der Inseln Lolland, Falster und Fünen sowie in den Förden von Haderslev, Aabenraa und Flensburg.

Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) warnte vor Überschwemmungen in den betroffenen Küstenabschnitten von Freitagmorgen bis Samstagmittag. Der Wasserstand könne bis zu 2,4 Meter über den Normalwert steigen, teilte das DMI mit.

Einschränkungen im Zug- und Straßenverkehr möglich

Auch an der schwedischen Südküste kann es zu Überschwemmungen kommen. Besonders hoch solle der Wasserstand am Küstenabschnitt zwischen der Öresundbrücke und Ystad werden. Das teilte das Schwedische Meteorologische und Hydrologische Institut (SMHI) am Donnerstag mit. Der schwedischen Nachrichtenagentur TT zufolge könnten die Überschwemmungen zu Einschränkungen im Zug- und Straßenverkehr führen.

An der deutschen Ostseeküste ist ebenfalls mit einer Sturmflut zu rechnen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnte vor erhöhten Wasserständen in den schleswig-holsteinischen Buchten und Förden.