Trotz umfangreicher Vorkehrungen gegen eine Verbreitung des Coronavirus kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen in Altenheimen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Zahl der in Stuttgarter Pflegeheimen registrierten Corona-Infektionen nehmen weiter zu. Inzwischen machen sie laut Stadtverwaltung schon elf Prozent aller Infektionsfälle aus.

Stuttgart - Auch am Freitag ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Stuttgart sehr hoch geblieben. Das Plus lag bei 226 Fällen, genau so viele wie am Vortag. Zwei weitere Todesfälle waren zu beklagen. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb damit bei 151 Fällen pro 100 000 Einwohner. Diese hatte schon am Donnerstag von vorher 137 auf 151 Fälle zugenommen.

Drei größere Ausbrüche

Einmal mehr sind die in Stuttgarter Alten- und Pflegeheimen festgestellten Neuinfektionen bei Bewohnern und Beschäftigten gestiegen. Am Freitag waren es laut Stadt insgesamt 133, das sind 27 mehr als am Vortag. Drei Einrichtungen sind von größeren Ausbrüchen betroffen.

Im Haus St. Monika in Neugereut seien inzwischen zwei Bewohnerinnen verstorben, teilte die Caritas mit. 43 Bewohner und 19 Mitarbeiter seien mit dem Coronavirus infiziert. Im Haus am Weinberg in Obertürkheim sind laut dem Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg bisher 26 Heimbewohner positiv getestet worden sowie elf Beschäftigte. In dem zum Pflegeheimbetreiber Compassio gehörenden Haus Martin gibt es noch 29 aktive Coronafälle. Bereits Anfang Oktober hatte man dort 49 Infizierte registriert, 31 Bewohner und 18 Mitarbeiter. Acht Heimbewohner sind inzwischen verstorben.

Heime leisten viel gegen Infektionen

Mittlerweile werden laut Stadt elf Prozent aller Neuinfektionen in Altenheimen registriert. Diese Entwicklung sei angesichts der sich ausbreitenden Pandemie leider zu erwarten gewesen, sagt Sprecher Sven Matis. Das Problem sei: „Pflege ist ohne Kontakt nicht möglich.“ Die Einrichtungen hätten viel geleistet, um das Risiko zu senken. Es reiche schon ein Infizierter, um eine Verbreitung zu starten. Unter den bisher 87 Todesfällen, die man in Stuttgart im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert hat, seien bisher 37 Heimbewohner aus zwölf Einrichtungen.