Skaten nicht möglich. Ältere Kinder in Stuttgart-Ost hoffen, dass der Spielplatz an der Geroksruhe umgebaut wird. Foto: z

Zwei Vorschläge stoßen im Bürgerhaushalt auf große Resonanz. Eine Idee, ist die Umgestaltung des Spielplatzes an der Geroksruhe.

Stuttgart-Ost - Im Stuttgarter Osten gibt es zahlreiche, schöne Spielplätze. Größere, wie die Grüneisenanlage am Bubendbad, aber auch kleinere, wie die neu gestalteten Anlagen an der Klingenstraße oder am Bardiliweg. Selbst der Weg zum riesigen Spielplatz im Schlossgarten ist nicht allzu weit. Kurzum, für kleinere Kinder, die sich austoben wollen, ist einiges geboten.

„Anders sieht es bei den 9- bis 14-Jährigen aus“, sagen vier Mütter unisono. „Hier ist das Angebot leider ernüchternd. Genau diese Altersgruppe sollte jedoch durch attraktive Alternativen weg vom Smartphone nach draußen gelockt und zu mehr Bewegung animiert werden.“ Die beliebten Skate- und Scooterparks seien dafür ideal geeignet. Im aktuellen Bürgerhaushalt bringen sie daher unter der Nummer 62 587 die Idee ein, dass der Spielplatz an der Geroksruhe aufgewertet werden soll. „Er ist meist verwaist, liegt etwas abgelegen und wäre der Treffpunkt für diese Altersgruppe mit ausreichendem Platz für eine Skateanlage, einen Basketballkorb und eine Tischtennisplatte.“

Mit ihrem Wunsch nach einem kleinen Skateplatz im Stuttgarter Osten sind sie nicht allein. Auch „Rebbi“ fordert unter der Nummer 61565 „dringend“ solch eine Anlage. Es gebe hier so viele Spielplätze für die Kleinen, es werde auch mal Zeit an die Jugend zu denken. „Es gibt doch aktuell keine bessere Investition als in Sport und dann noch im Freien.“

Zwei Vorschläge, die im aktuellen Bürgerhaushalt auf große Resonanz stoßen. Allein die Idee, den Spielplatz an der Geroksruhe umzuwandeln, wurde bis Donnerstag 67 Mal kommentiert, die allgemeingehaltene Forderung nach einem Skatepark im Stuttgarter Osten 26 Mal. Im Stadtbezirk „sieht man sehr viele Kinder und Jugendliche auf BMX-Rädern, Rollern und Skateboards“, schreibt beispielsweise „CGerhold“. Sie würden sich ab und zu selbst gebaute Rampen aufstellen, das sei aber keine dauerhafte Lösung. „TanteTrude“ ist der Überzeugung, dass die Kids, die auf ihren Rollern und Skateboards unterwegs sind, keinen „Platz zum Austoben haben. Außerdem ist es schlichtweg gefährlich durch die vielen Autos“.

Anwohner befürchten Lärmbelästigung

„Empirist“ glaubt indes, dass die Altersgruppe bei den Planungen gern mal vergessen werde. Für die Stadt Stuttgart mit ihrem Anspruch einer kinderfreundlichen Stadt stelle die Umwandlung des Spielplatzes eine gute Gelegenheit dar, diese Defizite ein Stück weit abzubauen. Auch drei Kinder melden sich offenbar zu Wort. „Anjuli“ schreibt, er sei elf Jahre alt und finde die Idee gut, weil es kaum Raum für ältere Kinder gebe. Der ein Jahr jüngere „Jayan“ hofft auf einen Platz, „wo wir uns treffen können. An den man allein hinkommen kann, ohne jemand zu brauchen, der einen fährt“.

Vereinzelt melden sich in der Kommentarspalte auch Bürgerinnen und Bürger kritisch zu Wort. „Als direkter Anwohner mit Kindern kann ich diesen Vorschlag nicht gut heißen“, schreibt unter anderem „apw“. Er befürchtet, dass sich die Rentner, die in der benachbarten Wohnanlage leben, durch den „enormen Lärm“, der von einem Skatepark verursacht werde, gestört fühlen könnten. Außerdem gebe es genügend Alternativen, beispielsweise befinde sich hinter dem Wilhelms-Gymnasium in Degerloch ein Skateplatz, der kaum genutzt werde. „HCSR“ gibt zu bedenken, dass vorhandene Anlagen nicht umsonst unter Brücken und in Industriegebieten angesiedelt sind. „Brigigi“ sorgt sich indes, dass die Vermüllung auf dem Spielplatz weiter zunehmen könnte. Schon jetzt fühlten sich die Anwohner von feiernden Jugendlichen sehr gestört. „Für einen Kinderspielplatz sind zurückgelassene Zigarettenkippen, Pizzakartons, Flaschen, Scherben oder Spritzen unerträglich.“

Kein Treffpunkt zum Feiern

Sorgen, die „Strici“ sehr gut verstehen könne. „Ich glaube aber, dass es sich um ein Missverständnis handelt. Die Idee ist es, einen Spielplatz für größere Kinder zu gestalten – für die Altersgruppe, die einen Treffpunkt und Spielmöglichkeiten im Bezirk benötigt, da sie noch zu jung ist, um zum Beispiel alleine nach Degerloch zu fahren. Auch braucht es einen Ort in der Nähe, da durch Schule und Hobbys manchmal auch nicht so viel Zeit zur Verfügung steht.“ Die Hoffnung wäre auch, dass durch die Belebung des Spielplatzes mehr auf Sauberkeit geachtet werde.

Im Internet kann man unter www.buergerhaushalt/stuttgart.de bis Mittwoch, 24. März, über alle eingereichten Vorschläge abstimmen. Dafür ist nur eine kurze Registrierung nötig.