Peta hat neben der Mitteilung auch Fotos von den toten Tieren veröffentlicht. Foto: Peta

Die Tierschützer beklagen tote Küken in einem Parkhaus am Ludwigsburger Einkaufszentrum. Sie fordern statt Netzen einen anderen Ansatz.

Die Tierschützer von Peta bezichtigen das Breuningerland in Ludwigsburg der Tierquälerei und haben Anzeige gegen das Centermanagement gestellt. Die Gruppe bemängelt den Umgang mit Tauben in einem Parkhaus und spricht von einer „tödlichen Vergrämungsmethode“.

Demnach entdeckte eine Passantin am Samstag vor einer Woche ein totes Taubenküken, das sich in einem Vergrämungsnetz verfangen hatte. „Mindestens zwei weitere Jungtiere waren dahinter eingeschlossen und konnten somit nicht von den Eltern versorgt werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Netze befinden sich offenbar im neueren Parkhaus des Einkaufszentrums in der dritten Etage hinter den Aufzügen.

In den zurückliegenden drei Monaten hätten Passanten „mindestens zweimal beobachtet“, dass Tauben dahinter eingesperrt waren. Ende Mai habe man das Centermanagement über die gefangenen Vögel informiert, rund einen Monat sei das Netz geöffnet worden. „Die Stelle und die Einschlussgefahr für die Tiere waren den Verantwortlichen damit bekannt“, heißt es. Peta erstattete bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Anzeige gegen das Management und die von diesem beauftragte Vergrämungsfirma, die die Tiere eingeschlossen hat.

Peta: menschengemachtes Problem

Die Tierrechtsorganisation fordert betreute Taubenschläge – nur so lasse sich die Taubenpopulation nachhaltig kontrollieren. „Der qualvolle Tod des Taubenkükens wurde von den Verantwortlichen wissentlich in Kauf genommen. Denn die Vergrämungsfirma schloss offenbar mehrfach lebende Tiere hinter ihren Netzen ein“, sagt Lisa Kainz, Fachreferentin bei Peta. „Tauben wurden vom Menschen domestiziert und sind daher auf unsere Fürsorge angewiesen. Vergrämungsvorrichtungen vergrößern das Leid der Tiere, die ohnehin täglich ums Überleben kämpfen müssen.“

Der Umgang mit Tauben ist immer wieder Stein des Anstoßes für die Tierschützer, die Missstände auch nutzen, um Spenden zu akquirieren. Zuletzt hatte Peta Anzeige gegen einen Mann in Kornwestheim erstattet, der eine Taube mit einem Stock erschlagen haben soll.