Jochen Baier führt den Herrenberger Bäckerbetrieb weiter, den seine Vorfahren 1835 gegründet haben. Sein Antrieb ist, das beste Brot zu backen. Foto: Eibner-Pressefoto/Oliver Schmidt

Jochen Baier hat einen geflüchteten Gambier, der kein Wort Deutsch sprach, zum Bäcker ausgebildet. Dafür ist er von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut für den „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung“ nominiert worden.

Jochen Baier erinnert sich genau, wie Fayaray Touray das erste Mal zum Schnuppern in seine Backstube kam. „Ich habe gesehen, wie er den Teig anfasst. Das hat mich so verzaubert“, sagt der Bäcker, der den Herrenberger Betrieb in sechster Generation führt. Und so zögerte er damals nicht und nahm den minderjährigen geflüchteten Gambier, der in seiner Heimat nur ein Jahr lang die Schule besucht hatte und kein Wort Deutsch sprach, unter seine Fittiche. „Ich habe gesagt: Wir machen aus ihm einen deutschen Bäckergesellen.“