Die Schweiz zeigt sich bis Ende Oktober im Firnhaberbau. Foto: Lg/Leif Piechowski

Von wegen nur Käse, Schokolade und Taschenmesser: Auf Habitat folgt das Nachbarland, im Stuttgart Firnhaberbau will sich die Schweiz von ihrer modernen Seite präsentieren und wirbt um Touristen.

Stuttgart - Wir haben sie vermisst. 16 Monate schon waren sie nicht mehr zu sehen, kein Sommerfest, kein Weindorf, kein Volksfest – und damit auch keine Schweizer. Nun sind die Nachbarn wieder da. Wenn auch erst mal mit einer kleinen Abordnung, dafür im Herzen der Stadt. Die Schweiz präsentiert sich bis zum 31. Oktober im Firnhaberbau.

Auf 2000 Quadratmetern ist das „Pop-Up House of Switzerland“ eingezogen. Der Name zeigt schon den Anspruch, man will weg vom Heidi-Land, sich von seiner modernen Seite präsentieren. Oder wie es der Schweizer Generalkonsul Ernst Steinmann sagt: „Das Bild der Schweiz ist klischeebehaftet, man verbindet uns mit Käse, Schokolade, Uhren und Taschenmesser.“ Kaum bekannt sei die Innovationskraft, die Bedeutung als Wissenschafts- und Technologiestandort.

Man kann Drohnen fliegen lassen

Das soll sich ändern. Deshalb kann man eine Drohne fliegen lassen, in einem Simulator einem Vogel gleich über Zürich fliegen, Roboter anschauen oder sich in einem Exercube austoben, einer Mischung aus Computerspiel und Fitnessgerät, es gibt eine Bibliothek mit Literatur aus der Schweiz, eine Fahrradwerkstatt für Jedermann. „Wir wollen positiv überraschen“, sagt Nicolas Bideau, Chef von Präsenz Schweiz im Departement für auswärtige Angelegenheiten. Dass die weltweite Premiere eines solchen Hauses in Stuttgart ist, ist kein Zufall. Die Verbindungen sind vielfältig, sei es in Wirtschaft, Tourismus, Kultur oder Politik. Bideau drückt es so aus: „Wir leben gemeinsam.“

Und was ist mit den Klischees?

Zu gerne möchte man mehr Touristen und Unternehmen aus Baden-Württemberg anlocken. Und gibt dafür zwei Millionen Euro aus. Wenn das funktionieren sollte, will man sich in ähnlicher Weise auch in Mailand oder Lyon präsentieren.

Und wie ist das nun mit den Klischees? Natürlich kann man Käse und Schokolade kaufen. Und eine Klangbox mit Bewegungsmelder. Sie kann drei Töne erzeugen: Kuhglocken, Alphorn und Jodeln. Also, Grüzi miteinand.