Stolzer Oberbefehlshaber: Wie immer freut sich Nordkoreas starker Mann über die militärischen Fortschritte seines bettelarmen Landes – wie hier am 1. September 2017 beim Beuch einer Panzereinheit. Foto: Imago/Xinhua

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation selbst hinters Steuer gesetzt. Im Anschluss lobt er die „hervorragende Schlagkraft“ des neuen stählernen Gefährts. Und das ist wie alles neue Militärgerät in Nordkora natürlich super.

Kim Jong-un im U-Boot, Kim Jong-un beim Raketenstart, Kim Jong-un auf einem Schimmel: Nordkoreas Machthaber liebt große, martialische Propaganda-Posen. Nun ist ein weiteres Kriegsgerät in seinem PR-Militaria-Album dazugekommen – ein neuer Panzer. Und der ist natürlich wie alles, was Kim-Jong-un präsentiert super.

Der „Oberste Führer“ der Demokratischen Volksrepublik Korea hat laut staatlichen Medien den neuen Panzer offiziell dem entzückten nordkoreanischen Volk und der staunenden Weltöffentlichkeit vorgestellt und sich bei der Präsentation selbst hinters Steuer gesetzt.

Kim Jong-un liebt martialische Dresscodes

Diese Bildschirmaufnahme zeigt Kim Jong-un während eines Truppenbesuchs am 7. März 2024 – natürlich in schwarzer Lederkluft. Foto: Imago/Zuma Wire

In schwarzer Lederjacke, die der 40-Jährige gerne bei mlitärischen Anlässen trägt, salutierte er vor Truppen in Tarnkleidung und beobachtete von einem Kommandoposten aus Übungen mit scharfer Munition, wie Bilder der Nachrichtenagentur KCNA vom Donnerstag (14. März) zeigen.

Danach „bestieg Kim den Kampfpanzer neuen Typs, ergriff den Steuerhebel und fuhr den Panzer selbst“, berichtete das Propagandamedium.

Nordkoreas „Oberster Führer“ zeigt sich zufrieden

Wenn neue Waffen bei Tests funktionieren, ist Kim-Jong-un stets gut gelaunt. Foto: Imago/Aton Chile

Kim Jong-un äußerte sich „sehr zufrieden“ über die „hervorragende Schlagkraft“ des neuen Panzers, meldete KCNA. Weiter betonte der Machthaber die „Bedeutung der Rolle und Aufgabe von Panzern in der modernen Kriegsführung“ sowie die „Notwendigkeit, intensive Übungen zu organisieren, die einen echten Krieg simulieren“.

Die Präsentation des neuen Kampfwagens erfolgte am letzten Tag der jährlichen gemeinsamen Militärmanövers „Freedom Shield“ von USA und Südkorea, das vom 7. bis 14. März unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Pjöngjangs Propaganda erklärte in der vergangenen Woche, beide Länder würden einen „hohen Preis“ für ihre Übungen zahlen.

Wenig später meldeten nordkoreanische Staatsmedien, dass Machthaber Kim Jong-un am 7. März eine groß angelegte Artillerieübung mit einer Einheit geleitet habe, die mit ihren Geschossen Südkoreas Hauptstadt Seoul erreichen könnte.

Kim Jong-un geht auf Tauchstation

Dieses von KCNA am 8. September 2023 zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong-un (2. v.links) während der Feierlichkeiten zum Stapellauf des neuen U-Boots Nummer 841 „Hero Kim Kun Ok“. Foto: Uncredited/KCNA/KNS//dpa

Am 6. September 2023 hatte Nordkorea sein erstes einsatzfähiges U-Boot für den Angriff mit taktischen Atomwaffen vom Stapel gelassen. Nach seiner Teilnahme am feierlichen Stapellauf hatte Kim das U-Boot Nummer 841 „Hero (Held) Kim Kun Ok“ einen Tag später vor der ersten Testfahrt inspiziert.

Der Bau eines solchen U-Boots und der neue Panzertyp werden im Zusammenhang mit Kims Ziel gesehen, die militärische und insbesondere nukleare Schlagkraft des isolierten Landes auszubauen. Nordkorea, das die USA und den Nachbarn Südkorea als feindselige Staaten ansieht, verfügt nach eigenen Angaben über das ganze Spektrum von Atomwaffen und Raketen. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist Nordkorea internationalen Sanktionen unterworfen (mit AFP-Agenturmaterial).